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Zentralverband Sanitär Heizung Klima

Stabile Lage mitten im Umbruch

Auf der ZVSHK-Mitgliederversammlung am 11. November 2021 in Frankfurt/Main haben die Vertreter der 17 Landesverbände Präsident Michael Hilpert im Amt bestätigt. Der SHK-Unternehmer aus Nürnberg war im Oktober 2018 erstmals in dieses Ehrenamt gewählt worden. Für weitere drei Jahre wiedergewählt wurden auch Vizepräsident Norbert Borgmann sowie die vier bisherigen Vorstandsmitglieder Joachim Butz (Bildung und Berufsförderung), Andreas Schuh (Technik und Innovation), Frank Senger (Markt und Wirtschaft) und Jens Wagner (Arbeit, Soziales und Europa).

ZVSHK-Präsident Michael Hilpert skizzierte bedeutsame Entwicklungen in seiner bevorstehenden dreijährigen Amtszeit: Absehbar ist, dass die angestrebte CO₂-Minderung auf dem Weg zur Klimaneutralität den jetzt dominierenden fossilen Energieträgern im Wärmemarkt einen immer geringeren Stellenwert zuordnen wird. Darauf müssten sich Mitgliedsbetriebe sowie Aus- und Weiterbildungskonzepte neu ausrichten. Ob Altersgerechtes Wohnen, Trinkwasserhygiene oder CO₂-neutrale Energiebilanz im Gebäude: Auch auf politischer Ebene müsse mehr getan werden, unterstrich Hilpert, um die dringend benötigte Fachkräftesicherung im SHK-Handwerk voranzubringen. Schließlich gehe es um die Fachhandwerker, die den hohen Modernisierungsbedarf und die beabsichtigte Klimawende in die Tat umsetzen.

Im Amt für drei Jahre bestätigt: ZVSHK-Präsident Michael Hilpert skizzierte, welchen enormen Herausforderungen sich das SHK-Handwerk in den kommenden Jahren stellen wird.

Foto: Thomas Dietrich

Im Amt für drei Jahre bestätigt: ZVSHK-Präsident Michael Hilpert skizzierte, welchen enormen Herausforderungen sich das SHK-Handwerk in den kommenden Jahren stellen wird.
Im Interesse der Mitgliedsbetriebe: ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann erläuterte etliche Punkte, die zur Unterstützung der SHK-Fachunternehmer dienen.

Foto: Thomas Dietrich

Im Interesse der Mitgliedsbetriebe: ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann erläuterte etliche Punkte, die zur Unterstützung der SHK-Fachunternehmer dienen.

Pandemie-Folgen möglichst gemildert

Mehr als die Hälfte seiner ersten Amtszeit war der ZVSHK-Vorstand damit befasst, die Folgen der Corona-Krise für das organisierte SHK-Handwerk abzumildern. „Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Betriebe lässt sich sagen, das ist uns ganz gut gelungen“, zog Michael Hilpert eine grundsätzlich positive Bilanz der bisherigen Vorstandsarbeit. Jetzt sei es an der Zeit, die Innungsbetriebe fit zu machen für die bevorstehenden Herausforderungen und Aufgaben der nächsten Jahre. „Wir stehen als Verbandsorganisation vor einer der größten Bewährungsproben unserer Geschichte. Unseren 23.000 Mitgliedern, die für die Politik die Kastanien aus dem Feuer holen sollen, müssen wir zeigen, dass wir verstanden haben, worum es geht. Wir sind jetzt mehr denn je gefordert als Interessenvertreter und Sprachrohr unseres Handwerks gegenüber der Politik“, lenkte der wiedergewählte Präsident die Aufmerksamkeit auf die ehrgeizigen klimapolitischen Ziele und Maßnahmen einer sich gerade bildenden neuen Bundesregierung aus SPD, FDP und Grünen. Beschlossen wurde, aus der Mitgliederversammlung heraus, eine Resolution an die politischen Entscheider in Berlin und die Branchenpartner zu richten (siehe Kasten „Resolution“).

Im Interesse der Mitgliedsbetriebe

Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, zeigte sich darüber erfreut, die Zusammenarbeit mit dem vertrauten Vorstand fortführen zu können. „Der Präsident und seine Mitstreiter im Vorstand haben klargemacht, dass sie die neue Amtszeit mit ganzer Kraft und Ausdauer dafür nutzen werden, den organisierten Betrieben die erforderliche verbandliche Rückendeckung für eine erfolgreiche Zukunftssicherung zu geben.“

Aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr zählte Bramann einige wichtige Punkte auf: Dazu gehört das Service- und Wartungsportal (www.serviceportal-shk.de), das weiter ausgebaut und jetzt beispielsweise um eine Abfrage zum SHK-Förderprofi (mit Garantie) ergänzt wird. Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl wurden für die SHK-Unternehmer erstellt, das Konzept eines neuartigen Modernisierungsfonds wurde entwickelt und etliche Gespräche zur Problematik der kaum kalkulierbaren Rohstoffpreise mit den zuständigen Ministerien geführt. Für die Nachwuchswerbung sind inzwischen weitere Filme produziert und für das wichtige Webportal „zeitzustarten.de” ist eine umfangreiche Modernisierung in Arbeit.

Weitere Projekte wie Open Datapool, Pflegebad, Handwerksgeselle 4.0, Fachkraft Trinkwasserhygiene, 1. BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) oder Niederdruckanschlussverordnung seien nur als Stichpunkte beispielhaft aufgeführt, um deutlich zu machen, wie zahlreich die Handlungsfelder sind, auf denen die SHK-Berufsorganisation die Interessen der Mitgliedsbetriebe verfolgt.

Energiesysteme auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität (TN): In den nächsten Jahrzehnten soll fossile Energie für Wärmeerzeuger rapide an Bedeutung verlieren – zugunsten von Strom aus regenerativen Quellen.

Foto: BMWi

Energiesysteme auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität (TN): In den nächsten Jahrzehnten soll fossile Energie für Wärmeerzeuger rapide an Bedeutung verlieren – zugunsten von Strom aus regenerativen Quellen.

Klimaschutzpolitik im Wärmemarkt

Haupt- und ehrenamtliche Führung des ZVSHK haben auf der Mitgliederversammlung sehr deutlich aufgezeigt, welche Szenarien sich im Hinblick auf die Herausforderung Klimaschutzpolitik im Wärmemarkt ergeben werden. „Das wird ein hartes Stück Arbeit für uns, die Politik auf dem Weg in einen klimaneutralen Wärmemarkt zu realistischen Vorgaben zu bewegen“, betonte Michael Hilpert und skizzierte ein sich bereits abzeichnendes Szenario. Mit Rückenwind von Medien, Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaft und Forschung bis hin zum Bundesverfassungsgericht werde die Ampelkoalition in der Regierungsverantwortung versuchen, den CO2-Ausstoß so schnell wie möglich abzusenken – vielleicht sogar vorrangig in den Gebäuden der Republik.

Er erwarte deshalb von der Politik endlich effektive Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. „Die Politik muss begreifen, dass wir als Klimahandwerk auf lange Sicht qualifizierten Nachwuchs brauchen. Dazu zählt auch, die öffentliche Wahrnehmung des SHK-Handwerks als Gestalter der Klimawende zu stärken und eine entsprechende Berufswahl zu fördern.“

Das Berufsbild soll den Entwicklungen angepasst werden

Der wieder gewählte ZVSHK-Präsiden Michael Hilpert benannte mit sehr klaren Worten, was auf der Berliner Politbühne in puncto Klimawandel in der Zwischenzeit nun als absolut zielführend gilt: „Strom aus Erneuerbaren Energien wird der absolut beherrschenden Faktor im Wärmemarkt der kommenden Jahre sein.“ Auf diese veränderten Rahmenbedingungen müsse die Sanitär-Heizung-Klima-Organisation ihre Mitgliedsbetriebe auf das Allerbeste vorbereiten. Damit verbunden sei aber auf jeden Fall ein hoher enormer Schulungsbedarf. Mehr noch: Der Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima brachte sogar noch den Vorschlag für ein gänzlich neues Berufsbild ein. So könnte der „Anlagenmechaniker für klimaneutrale Energietechnik“ in der Zukunft der gesuchte Fachhandwerker für die zeitgemäßen Anforderungen sein.

Krönender Abschluss: Norbert Raida (links) engagierte sich lange Jahre im Ausschuss Berufsbildung, seit 2013 als Vorsitzender. Ihm überreichte ZVSHK-Präsident Michael Hilpert die goldene Ehrenmedaille der Verbandsorganisation.

Foto: Thomas Dietrich

Krönender Abschluss: Norbert Raida (links) engagierte sich lange Jahre im Ausschuss Berufsbildung, seit 2013 als Vorsitzender. Ihm überreichte ZVSHK-Präsident Michael Hilpert die goldene Ehrenmedaille der Verbandsorganisation.

info

Ausschüsse neu besetzt

Der Ausschuss für Betriebswirtschaft wurde durch die Mitgliederversammlung für die nächsten drei Jahre im Ehrenamt bestätigt und besteht aus Michael Falk, Peter Möhle, Alfred Jansenberger, Albrecht Oesterle und Claudio Paulus.

Den Ausschuss Technik bilden Thorsten Jakob, Jörg Knapp, ­Jakob Köllisch, Carsten Mühlenkamp und Norbert Schmitz.

Im Ausschuss Berufsbildung arbeiten jetzt Angelika Ruth, Christian Sendelbeck, Kai Schaupmann, André Schnabel und Ulrich Thomas.

Resolution

Lieferprobleme: Handwerk fordert Solidarität

(Auszüge aus dem Gesamttext, der unter www.zvshk.de in voller Länge bereitsteht, Quicklink: QL65117554)

Die intensive Diskussion der vertretenen Landesverbände hat klar gezeigt, dass Lieferengpässe und Materialknappheit derzeit den Betrieben große Schwierigkeiten bereiten. Sie kosten Umsatz und führen auf Kundenseite zunehmend zu Beschwerden, weil Produkte und Fabrikate nicht zur Verfügung stehen, die sich der Kunde ausdrücklich wünscht. (…)

Die Mitgliederversammlung richtet daher einen Appell an alle Markt- und Branchenpartner aber auch an die Politik, die Liefer- und Materialproblematik in gemeinschaftlicher Verantwortung anzugehen. (…)

Es fehlt dringend benötigtes Material für alle Gewerke. Installa-
tionen und in Inbetriebnahmen dauern inzwischen sehr viel länger als eigentlich notwendig. Wir wissen: Unseren Marktpartnern bei den vorgelagerten Vertriebsstufen ist das alles nicht fremd. Industrie und Großhandel müssen ebenfalls damit klarkommen, dass Vorlieferanten nicht mehr so schnell liefern, wie noch in Vor-Corona-Zeiten. Lieferketten sind überdehnt und reißen auch schon einmal. (…)

Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima appelliert einhellig an unsere Branchen- und Marktpartner: Bedient eure Fachschiene zuerst. Zeigt euch solidarisch. Fahrt eure Aktivitäten in anderen Vertriebskanälen herunter. Liefert das verfügbare Material zielgerichtet und bevorzugt an das SHK-Handwerk. (…)

Dazu kommt: Gerade die Öffentliche Hand reagiert auf Lieferengpässe, Materialverknappung und die dadurch bedingten zeitlichen und finanziellen Unwägbarkeiten bei der Auftragsabwicklung auf vielen Ebenen kaum: Angemessene Preisgleitklauseln – flächendeckend Fehlanzeige! m(…)

Vor uns liegen gesellschaftliche Herausforderungen und Aufgaben, die wir als Branche nur in Gemeinschaft und Zusammenhalt werden meistern können. (…)

Wir machen uns stark für unsere Partner! Industrie und Großhandel aber auch Politik sind aufgerufen, uns dies gleich zu tun. (…)

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