Bei schönstem Wetter strömten die Besucher in die World of Fireplaces
Die zweite Auflage der internationalen Fachmesse für Feuerstätten in Leipzig vereinte über 340 Aussteller und mehr als 8.600 Besucher aus aller Welt – und bestätigt eindrucksvoll, dass sich die World of Fireplaces als zentrale Branchenplattform und Impulsgeber für Dialog und Innovationen rund um die Wärmelösungen von morgen etabliert hat. Mehr Neuheiten finden Sie auf unserer Internetseite www.kl-Magazin.de und in der nächsten Ausgabe.
Vom 28. bis 30. April verwandelte sich Halle 5 auf dem Leipziger Messegelände mit 20.000 Quadratmetern in das internationale Zentrum der Feuerstättenbranche – „the fireplace to be“ – mit Ausstellern und Fachbesuchern aus zahlreichen Ländern, führenden Branchenvertretern, einem hochkarätigen Rahmenprogramm und starkem politischem Interesse. Die zweite Ausgabe der noch jungen Fachmesse hat damit nicht nur nahtlos an den großen Erfolg der Premiere im Jahr 2023 angeknüpft, sondern diesen in nahezu allen Bereichen übertroffen – sei es bei der Zahl der Aussteller, dem Besucherzuspruch oder dem Medieninteresse. Wir haben uns dort für Sie umgesehen und auf der Messe einige Trends ausgemacht. Wie schon bei der Messepremiere spielte das Thema „Hybride Wärme“, dargestellt auf einer speziell reservierten Fläche, eine bedeutende Rolle. Da gibt es mittlerweile eine große Bandbreite sehr unterschiedlicher Konzepte – wichtig wäre jetzt nur, dass Ofenbauer diese auch regelmäßig einsetzen, was vernetztes, gewerkeübergreifendes Denken und auch Kooperationen mit anderen Gewerken, beispielsweise aus dem SHK-Handwerk, erfordert. Hybrides Heizen wird gerade für den Gebäudebestand ein Schlüssel für eine erfolgreiche Wärmewende sein, und die Ofenbranche hat die Chance, hier ganz vorne mitzumischen. Darüber hinaus entdeckten wir besonders viele Feuerstätten für Bioethanolbetrieb und Dekofeuer. Ferner haben sich erkennbar nicht nur die Hersteller von Abgastechnik mit dem Thema „Abgasnachbehandlung“ durch Staubabscheider und Katalysatoren befasst, man findet auch bei vielen Ofenherstellern etwas dazu. Was noch auffiel: Trotz eines insgesamt angespannten Marktumfelds mit rückläufigen Verkaufszahlen nach Ende der investitionsfördernden Coronazeit herrschte durchweg eine beinahe überraschend positive Stimmung. Die Branche blickt trotz immer wieder politisch in den Weg gerollter Steine positiv in die Zukunft.
Die World of Fireplaces überzeugte in diesem Jahr mit 340 Ausstellern, ein Plus von 41 Prozent im Vergleich zu 2023. Zusätzlich sorgten rund 1.200 Ausstellervertreter, die täglich vor Ort waren, für ein reges Messegeschehen.«
Nachfolgend und in der kommenden Ausgabe sowie auf www.kl-magazin zeigen wir Ihnen eine Auswahl der wichtigsten Neuheiten für die Ofenbranche.
Austroflammzündete ein wahres Neuheitenfeuerwerk. Für die Hafnerbranche besonders spannend dürfte der dreiseitige Kamineinsatz „S3 Duo 57 x 37 x 51“ sein. Das Kürzel „Duo“ weist diesen individuell verbaubaren Einsatz als Kombigerät für den wahlweisen Betrieb mit Scheitholz und Pellets und automatischer Brennstofferkennung aus. Ebenfalls neu ist der kleine „Cloudi“, der ein älteres Modell vergleichbarer Leistungsklasse ersetzt. Darüber hinaus zeigte Austroflamm diverse neue Pelletöfen, die mehrheitlich mit smarten Bedienmöglichkeiten und teils auch mit der Möglichkeit zur Fernwartung ausgestattet sind.
Foto: Martin Henze
„Cloudi“
Foto: Martin Henze
Kamineinsatz „S3 Duo 57 x 37 x 51“.
Sommerhuber zeigte im Wesentlichen sein auf dem Hafner Forum vorgestellten Keramikneuheit „Silhouette“ sowie die Glasur „Mondstein“ in glänzend und matt. „Die moderne Gestaltung des Kachelofens oder Kachelkamins mit der neuen Kachel „Silhouette“ verwirklicht den Wunsch nach vollflächiger, keramischer Strahlungswärme. Die samtweichen Oberflächen in vielen unterschiedlichen Farbglasuren und die behagliche, milde Wärme laden zum Anschmiegen und Genießen ein. Die Kachel ist in allen Glasuren erhältlich, so Sommerhuber in der dazu verfassten Pressemitteilung. Besonderen Anklang fanden die Bogensegmente der neuen Keramik, mit der sich „runde Ecken“ gestalten lassen, wie auch an zwei der aufgebauten Exponate demonstriert wurde.
Foto: Martin Henze
Bogensegmente „Silhouette“
Foto: Martin Henze
Kacheln „Silhouette“
Camina & Schmid baut sein Programm an „Evo“-Einsätzen kontinuierlich weiter aus. In Leipzig wurde dies durch die Neuheit „Ekko U 67(45)51 h“ dokumentiert. Verbesserungen sind hier auch in kleinen Details eingeflossen, beispielsweise dichtet die in Teilen zur Reinigung aufklappbare Verglasung nun durch schmale Metalleinfassungen nochmals besser ab. Auch das Thema Emissionsminderung wird bei Camina & Schmid offensiv angegangen. Optional lassen sich einige Kaminmodelle mit katalytisch wirkender Schaumkeramik oberhalb des Brennraums ausstatten, was die Belastung an Staub und CO weiter mindert. Einiges ist allerdings auch schon mit dem automatischen Zugregler (stromlos) erreichen.
Foto: Martin Henze
Aus einer Kooperation mit Seyffarth-Keramik ist jetzt ein Säulen-Kachelofen mit Grundofenfeuerraum „Ronda GO 4557“ erhältlich.
Foto: Martin Henze
„Ekko U 67(45)51 h“
Foto: Martin Henze
Katalytisch wirkender Schaumkeramik.
Hoxter stellt einen eigenen B2B-Online-Shop vor, der im Laufe des Jahres exklusiv für registrierte Kunden zur Verfügung stehen wird. Er erleichtert nicht nur das Bestellprozedere erheblich und wird zu höherer Liefergeschwindigkeit beitragen, sondern er bietet darüber hinaus auch eine komfortable Übersicht über die Bestellhistorie samt Rechnungsarchiv und die Möglichkeit zur Statusverfolgung von Bestellungen. Außerdem zu sehen war ein „Blox“ Kleinspeicherofen mit Kachelhülle. Dessen Gesamtgewicht liegt bei über 400 kg. Es handelt sich um einen reinen Kleinspeicherofen ohne Konvektionsanteil, der sich dank trockener Bauweise ohne Mörtel schnell errichten lässt. Mit einer in verschiedenen Breiten angeordneten Rillenkeramik sollte hier ein Meinungsbild für eine mögliche spätere Serienfertigung abgefragt werden).
Foto: Martin Henze
„Blox-Kleinspeicherofen mit Kachelhülle.
Foto: Martin Henze
B2B-Online-Shop.
Die Resonanz beim Fachpublikum war außerordentlich hoch: Über 8.600 Messebesuche aus 61 Ländern wurden an den Eingängen gezählt, wobei die ersten beiden Veranstaltungstage als besondere Publikumsmagnete herausstachen.«
Ortner:„Osso“, das Kürzel steht für den neuen „Ortner System-Speicherofen“. Die einzelnen Module aus Feuerbeton müssen lediglich verklebt und je nach verwendetem Heizeinsatz eine Türöffnung und der Abgasaustritt in den Beton geschnitten werden. Dabei ist man übrigens weder auf einen Ortner Einsatz festgelegt– es gehen auch Einsätze von Drittanbietern – noch ist die Verwendung der Module auf den Ofenkorpus beschränkt. Ganz gleich, ob Ofenbank, ob Holzlege, Sideboard oder Bücherregal, alles lässt sich mit den stapelbaren Modulen umsetzen.
Foto: Martin Henze
„Osso“ ein Systemspeicherofen.
Gutbrodzeigte zwei neue Reliefkeramiken, zum einen die „K29 Rondo“ mit ihrer breiten Rillen-Oberfläche und zum anderen die „K25 Impuls“ mit sich überlappenden Kreis-Segmenten . Beide Keramiken konnte man an vollständig aufgebauten Öfen in ihrer Gesamtwirkung erleben .Die dritte Neuheit, der Säulenofen„ Haka-R“ in blauer, fein genarbter Keramik, war als Messeangebot ausgepreist. Offensiv wurden zudem ein weiteres Mal die elektrischen e-Konzept-Kachelöfen gezeigt, die längst über das reine Konzeptstadium hinaus und real erhältlich sind.
Foto: Martin Henze
Säulenofen „Haka-R“.
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„K25-Impuls“ mit Kreissegmenten.
Hafnertec präsentierte mit „SPOK“ einen neuen Konzept-Speicherofen im modernen Tower-Design. Dieser wird als einzige Heizlösung des Hauses im Werk in Waasen, Niederösterreich, vorgefertigt und von einem Fachbetrieb in kürzester Zeit beim Kunden zu Hause aufgebaut. „SPOK“ zeichnet sich durch hohe Speicherleistung aus, und er kann mit einer 8 kg-Holzauflagemenge betrieben werden. Im Betrieb kann zwischen Warmluft- und Speicherbetrieb umgeschaltet werden. Auf Wunsch ist auch eine Ausführung mit Backfach erhältlich. In der Keramikabteilung gibt es die „Infinita“ in neuen Formaten und insgesamt bietet Hafnertec zur laufenden Saison auch einige neue Glasuren an.
Foto: Martin Henze
„SPOK”
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Die neuen Glasuren.
Brunner hatte wohl eine der belebtesten Standflächen auf der WoF 2025, was allerdings nicht nur an der urigen Berghütten-Atmosphäre lag, in der man gesellig verweilen konnte. Das Neuheiten-Tableau hatte es ebenso in sich. Da wäre zum einen der neue wasserführende Heizeinsatz „B9“, der als Austausch-Heizeinsatz, aber auch für neu errichtete Kachelöfen verwendet werden kann. Technisch ausgefeilt ist die Umlenkmöglichkeit von der Wassererwärmung auf reinen Luftbetrieb, wenn gewünscht. noch komfortabler zu bedienen ist die neue elektronische „EOS“-Ofensteuerung, die sich modulhaft fürs Wärme- und Energiemanagement eines ganzen Smart Homes inklusive PV-Routing verwenden lässt.
Bei den Kamineinsätzen der „BKH green line“ gibt es jetzt drei neue Formateund. Auch die Systemkamine „BSK flach“ und eck sowie zwei Speicher-Kaminöfen „BKO flach“ und „eck“ gaben ihr Debut.
Foto: Martin Henze
Heizeinsatz „B9“.
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„BKO“ flach und eck.
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„EOS-Ofensteuerung“
Die World of Fireplaces hat sich als fester Treffpunkt und Umpulsgeber der Branche etabliert, als Ort, an dem Innovationskraft, Austausch und Zukunfsvisionen lebendig werden.
Kaufmann: Hier gab es die beliebte Tapetenkachel auch als Großformat und über Eck.
Das Original der Ofenkachel mit Tapetenmuster hat seinen Ursprung in Österreich um 1600. Die charakteristische Ornamentik erzeugt gerade im Zusammenspiel mit verschiedenen Kacheln ein großartiges Flächenmuster. „Unsere neue Ofenkeramik ist eine wahre Hommage an das keramische Handwerk im 16. Jahrhundert,“ so Matthias Kaufmann, „ein unverwechselbares Muster, erhältlich in Ihrer Wunschglasur.“
Foto: Martin Henze
Tapetenkachel.
Kaschütz, hier gab es ebenfalls mehrere Neuheiten zu sehen, beispielsweise einen Säulenofen mit Ruka-Keramik und einen Herd mit Heizeinsatz und (in diesem Fall) einem seitlich dazu platzierten Nachheizkasten. Alternativ dazu wäre auch ein Backfach umsetzbar. Zu guter Letzt gab es noch einen Kachelofen-Heizeinsatz mit individuell lasergeschnittener Frontplatte zu sehen. Hier sind wirklich viele Motive, vom Namen bis zur Großstadt-Skyline umsetzbar.
Foto: Martin Henze
Säulenofen mit Ruka-Keramik.
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Einsatz mit lasergeschnittener Frontplatte.
CB-tec: Das „neocube“-Kaminprogramm wurde um ein Raumteiler-System erweitert, das in diversen Varianten erhältlich ist. Allen gemeinsam ist ein Kamineinsatz mit dreiseitiger Feuersicht. Außerdem ist den Entwicklern des Hauses etwas wirklich Verblüffendes gelungen: eine keramische Ofenhülle für einen Säulenofen, die tatsächlich beinahe das gesamte Säulenrund in einem Stück umfasst. Sie lässt sich zur Installation auch nach fertig ausgebautem und ausgerichtetem Ofen einfach um den Korpus herumschieben. Komplett neu gestaltet ist der Differenzdruck-Controller „DC Pro+“ mit grafischer Benutzeroberfläche.
Die nächste World of Fireplaces findet vom 25. bis 27. April 2025 wieder in Leipzig statt.
Foto: Martin Henze
Keramische Ofenhülle fast in einem Stück.
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Differnzdruck-Controller „DC-Pro+“
Leda der Gussofenspezialist hatte sich für die Messe ein paar besondere Neuheiten aufgespart, so zum Beispiel die Retro-Kaminöfen „Edda“, die es in verschiedenen Emaillefarben und auch in verschiedenen Ausführungen wie Warmhaltefach oder Speicherkern gibt. Diese Ofenserie ist im Prinzip eine Nachbildung des ältesten Leda- Gussofens in deren Werksmuseum, allerdings ausgestattet mit neuester emissionsarmer Verbrennungstechnik. Weiterhin spannend, der neue „Bena-Eckkachelofeneinsatz“, der auch mit 50 cm langen Holzscheiten beschickt werden kann. Die Neuheiten im Kaminofenbereich sind beispielsweise der wasserführende „Greena W“ sowie die Kachelofen-Heizeinsätze „Turma XL“ hier hinter dem Modell „Bena“. Und über das Leda Modbus-Modul kann jetzt auch eine Einbindung in ein KNX Hausautomationssystem erfolgen.
Foto: Martin Henze
„Turma XL“ hier hinter dem Modell „Bena“.
Foto: Martin Henze
Ofenserie „Edda“„Modbus“-Modul.
Cerampiu: Der italienische Keramik-Hersteller zeigte mehrere modular aufgebaute Speicherofenserien an, beispielsweise die Ofenreihe Senesi, die optional auch mit dem neuen Leka-Einsatz mit Ecksichtscheiben erhältlich sein wird (lieferfähig ab Oktober 2025). Eine Nummer kleiner geht es mit der Ofenreihe „Stubetta“, und wer auf runde Kachelkamine steht, wird mit der Ofenreihe „Armonia“ glücklich. Allen gemeinsam ist der schnelle Aufbau durch Stecken, Einrasten und Verkleben der vormontierten Komponenten an einer tragenden Metallstruktur. Alle Cerampiu-Öfen lassen sich mit handbemalter Keramik individualisieren Ein Alleinstellungsmerkmal dürfte die Möglichkeit sein, Keramik mit einem individuellen Motiv, zum Beispiel mit einem eigenen Foto, zu bedrucken (und dies brennen zu lassen). Nicht ganz neu, aber ebenfalls immer noch interessant finden wir die optionale Ausstattung eines holzbefeuerten Ofens mit elektrischen Heizwendeln, die so einen bivalenten Betrieb und die Nutzung zum Beispiel von Eigenstrom aus Photovoltaik gestatten.