Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Zentralverband Sanitär Heizung Klima

Möglichst erfolgreich

Wie gut die Auftragslage für die SHK-Betriebe ist – darüber musste Präsident Michael Hilpert auf der Frühjahrstagung des ZVSHK und seiner Landesverbände nicht viele Worte machen. Ob es um die Modernisierung altersgerechter Bäder, die Erneuerung veralteter Heizsysteme oder die Installation dringend erwünschter Lüftungsanlagen geht: Die Mitgliedsbetriebe sind gut ausgelastet und tun, was sie können. Vielmehr konzentrierte sich der ZVSHK-Präsident in seiner Eröffnungsrede auf die simple Frage, die in Bezug auf effiziente Gebäudetechnik immer häufiger gestellt wird: „Wer baut das alles ein?“

Längst hat die SHK-Berufsorganisation auf Basis fundierter Branchenzahlen darauf Antworten gefunden, die keineswegs einem Hau-Ruck-Verfahren das Wort reden, sondern dafür sprechen, mit Bedacht und Sorgfalt fachlich seriös ans Werk zu gehen. Was nicht nur auf den ersten Blick positiv ist: Die Zahl der im SHK-Handwerk-Beschäftigten ließ sich in den letzten Jahren steigern und liegt in diesem Jahr prognostiziert bei mehr als 390.000 (in 2012: 347.000). „Schon heute könnten wir viele offene technische und kaufmännische Stellen sofort besetzen – wenn wir qualifizierte Bewerber dafür hätten!“

Fachkräfte gesucht

Gemessen am ehrgeizigen Ziel des Bundeswirtschaftsministers, bis zum Jahr 2030 bis zu 6 Millionen Wärmepumpen zu installieren, werden zusätzliche Fachkräfte benötigt. Hilpert mochte keine Zahlen über die Generation Babyboomer beschönigen, die offenbaren, dass in den nächsten zehn Jahren altersbedingt etwa 50.000 Monteure der Baustelle den Rücken kehren werden. Und selbst wenn jetzt zum Start in ein neues Ausbildungsjahr jeder der mehr als 30.000 freien Plätze besetzt würde, käme für die kommenden Jahre noch keine spürbare Entlastung bei den Fachkräften. Denn unter SHK-Unternehmern herrscht allgemein Konsens darüber, dass die meisten jungen Gesellen nach dreieinhalb Jahren Ausbildung zunächst mindestens zwei weitere Jahre brauchen, um auf der Baustelle komplexe Aufgaben eigenständig übernehmen zu können.

Angelernte bringen keine Lösung

Kein Verständnis hatte Hilpert für Anzeichen einer Entwicklung: „Es gibt etliche Bemühungen im Markt, dass innerhalb des Berufsbildes zum Anlagenmechaniker SHK weitere Personen durch eine Teilqualifikation an die Wärmepumpe herangeführt werden könnten – diesen Bestrebungen erteilen wir in der Berufsorganisation eine klare Absage!“ Und auf die grundsätzliche Frage, wer nicht nur die vielen Wärmepumpen, sondern auch die weitere dringend benötigte SHK-Technik einbauen soll, hatte Hilpert abschließend eine Antwort: „Wir bauen das ein! Wir schaffen die Mengen-Vorgaben der Politik. Aber wir brauchen dafür einen realistischen Zeithorizont beziehungsweise eine realistische Zeitvorgabe.“

Top-Effizienz durch das beste Wärmekonzept

ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann hob in seinem Jahresbericht hervor, dass jüngste Entwicklungen für mehr Klimaschutz den handwerklich erstellten Planungs- und Ausführungsleistungen nicht entgegenstehen dürfen. „Es geht nicht allein darum, die Stückzahlen von Wärmepumpen zu erhöhen. Wir dürfen die systemische Begleitung für den Wärmeerzeuger nicht aus der Hand geben. Die Fachbetriebe müssen weiterhin technologieoffen das Gebäude und seine Eigenschaften im Auge haben und dafür das beste Wärmekonzept entwickeln.“

Beschäftigte in Statistik und Prognose: Trotz leichtem Aufwärtstrend müssten erheblich mehr Fachkräfte in der SHK-Branche tätig werden, um die nötigen Aufgaben der Zukunft ausreichend bewältigen zu können. »

Grafik: ZVSHK

Beschäftigte in Statistik und Prognose: Trotz leichtem Aufwärtstrend müssten erheblich mehr Fachkräfte in der SHK-Branche tätig werden, um die nötigen Aufgaben der Zukunft ausreichend bewältigen zu können. »

Haftungsübernahme in neuer Fassung

Dass Qualität für das SHK-Handwerk auch in anderen Bereichen hohen Stellenwert hat, machte Bramann an der Haftungsübernahmevereinbarung (HÜV) deutlich, die jetzt zunehmend von Herstellern in erweitertem Leistungsumfang unterzeichnet worden ist, um Haftungslücken zu reduzieren. Er stellte klar: „Wir wollen Standards in den Markt bringen, die für unser Handwerk Vorteile bringen – die HÜV 2.0 gehört dazu.“

Um als Mitgliedsbetrieb zu sehen, welcher Hersteller die HÜV 2.0 bereits unterzeichnet hat und welche Vorteile damit verbunden sind, bekommt die Infos unter zvshk.de (als Suchwort den Quicklink QL1011599 eingeben und einloggen).

Mehr Werbung für zeitgemäße SHK-Berufe

Bei den Marktpartnern in der Industrie und im Großhandel sucht Helmut Bramann ebenfalls den Schulterschluss. Es geht darum, die SHK-Nachwuchswerbung „ZeitZuStarten” zu stärken, um so die Verbreitung in den sozialen Netzwerken zu fördern. In der Mitgliederversammlung ließ er jüngst produzierte Werbebotschaften Revue passieren und machte damit deutlich, wie die Berufsorganisation aktiv geworden ist. Jetzt werden weitere finanzielle Mittel für die Verbreitung benötigt, um möglichst viele Jugendliche noch vor dem Start ins neue Ausbildungsjahr mit griffigen Botschaften erreichen zu können.

Fotos: ZVSHK

Zielgruppe klar vor Augen: Jugendliche in der Phase der Berufsfindung suchen Vorbilder und sinnvolle Aufgaben – darauf zielen die Botschaften der neu aufgelegten Nachwuchswerbung „ZeitZuStarten”.

Fotos: ZVSHK

Zielgruppe klar vor Augen: Jugendliche in der Phase der Berufsfindung suchen Vorbilder und sinnvolle Aufgaben – darauf zielen die Botschaften der neu aufgelegten Nachwuchswerbung „ZeitZuStarten”.

Kompetenz in der Elektrotechnik

Nicht nur die Chancen in den vier Ausbildungsberufen im SHK-Handwerk waren ein großes Thema. Auch über Aufstieg und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Fachkräfte wurde eingehend in der Mitgliederversammlung diskutiert. Mit ein Schwerpunkt war dabei, wie sich zukünftig die Fachkompetenz für die Elektrotechnik bei den SHK-Betrieben stärken lässt. Längst sind etliche Fachunternehmen dazu übergegangen, als sogenannte Zebra-Betriebe die Gebäudetechnik aus einer Hand anzubieten, weil sie unter anderem auch einen Elektromeister eingestellt haben.

Hinzu kommt, dass einige Landesverbände Fortbildungskurse entwickelt haben, die in begrenztem oder auch größerem Umfang Fachkenntnisse in der Elektrotechnik vermitteln. Um noch mehr Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen und damit für die Zukunft der Wärmepumpe gerüstet zu sein, führe man auch Gespräche mit dem Bundesverband für Wärmepumpen (BWP), berichtete Andreas Müller, Geschäftsführer Technik im ZVSHK. Dabei sieht die SHK-Berufsorganisation das Ziel darin, dem zweifelhaften Angebot für eine Teilqualifikation allein zur Wärmepumpentechnik entgegenzutreten. „Was wir in unseren Reihen brauchen, ist kein Halbwissen. Es geht um fundierte Kenntnisse darüber, wie die Wärmepumpe ihre Vorteile im Gebäude unter Beweis stellen kann. Und welches Know-how der Installateur für die Anschlüsse braucht“, stellte Müller klar. Dies sei eine originäre Aufgabe der Berufsorganisation und nicht von Dritten, die sich davon womöglich ein lukratives Weiterbildungsgeschäft versprechen.

Treff der SHK-Branche zum Frühlingsfest

Unweit der neuen ZVSHK-Geschäftsstelle im DIN-Gebäude (Budapester Straße 31) ging es am Abend auf das Gelände des Berliner Zoologischen Gartens. Nach zwei Jahren Pandemie war es für den Zentralverband Sanitär Heizung Klima möglich, erneut zu einem Frühlingsfest zahlreiche Gesprächspartner aus den Bundesministerien und Partnerverbänden einzuladen.Nicht zuletzt durch den Regierungswechsel sind gänzlich neue Kontakte entstanden, die für die kommende Zeit ziemlich bedeutsam und auch sehr wichtig sind, um die Bemühungen gegen den Klimawandel zum Erfolg zu führen. TD 

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ K&L E-Paper-Ausgabe – acht Ausgaben im Jahr 
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
 

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen

Tags