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/// Junge Talente

Aktiver Gestalter der Energiewende

In unserer neuen Rubrik „Junge Talente“ steht dieses Mal Till Luka Rede und Antwort und erzählt aus seinem Leben.

K&L-Magazin: Wann hast Du Dich entschieden, Ofenbauer zu werden – und was stand gegebenenfalls alternativ noch zur Wahl?

Till Lukas: Als Kind bis ins späte Jugendalter wollte ich unbedingt Pilot werden und bin auch einige Jahre segelgeflogen, bis heute ist das eine Faszination für mich. Das Interesse, berufsmäßig zu fliegen, hat dann aber mit der Zeit nachgelassen. Die finale Entscheidung habe ich kurz vor dem Abitur getroffen. Zur Wahl stand neben der Ofenbauer-Lehre noch ein BWL-Studium.

Anstatt BWL-Studium dann doch lieber Ofenbauer.«

K&L-Magazin: Welche Gründe waren es im Einzelnen, die ausschlaggebend für Deine Berufswahl waren?

Till Lukas: Ofenbauer zu werden und den Familienbetrieb zu übernehmen, stand für mich lange gar nicht zur Debatte. Während meiner Oberstufenzeit habe ich dann aber immer mehr bei uns im Betrieb ausgeholfen – im Büro und auch auf der Baustelle. In dieser Zeit habe ich erkannt, dass es mir unglaublich viel Spaß macht, etwas selbst zu schaffen – sowohl handwerklich beim Bau von Öfen, als auch unternehmerisch.

K&L-Magazin: Welche handwerklichen oder technischen Erfahrungen hattest Du womöglich schon vor Ausbildungsbeginn gesammelt?

Till Lukas: Technikbegeistert war ich schon immer, und da ich auf dem Land und im Familienbetrieb aufgewachsen bin, konnte ich das auch von Anfang an ausleben. Bereits als Kind wollte ich lieber mit Papa auf die Baustelle als in den Kindergarten. Und auch später habe ich jeden Nachmittag und jedes Wochenende mit Bau- und Technikprojekten verbracht, Hütten im Wald gebaut, an Mofas herumgeschraubt, eigene Computer gebaut, einen eigenen Anhänger für unseren Rasenmähertraktor gebaut und vieles mehr.

K&L-Magazin: Was hat Dir im Verlauf Deiner Ausbildung am besten gefallen und was gegebenenfalls auch nicht so gut?

Till Lukas: Am besten gefallen hat mir definitiv der Bau von handwerklichen Anlagen – zu sehen, wie das Bauwerk wächst, die enge Kommunikation mit dem Kunden und auch mal improvisieren zu müssen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich einen tollen Lehrgesellen hatte. Wir haben uns gut verstanden, haben gut als Team funktioniert und hatten jede Menge Spaß. Die Berufsschule in Stuttgart war für mich persönlich Fluch und Segen zugleich. Unter der Woche hatte ich dort eine tolle Zeit, so ungefähr stelle ich mir das Studentenleben vor. Wegen diverser Verpflichtungen zu Hause bin ich allerdings an jedem Wochenende nach Hause gefahren, das war auf Dauer anstrengend.

Um zu schauen ob es passt, ist ein Praktikum bei Mac Metzler Pflicht.«

K&L-Magazin: Was sollten Betriebe unbedingt (mehr) tun, um Ofenbau-Azubis zu gewinnen?

Till Lukas: Ich denke, das ist regional sehr unterschiedlich und jeder Betrieb muss seinen Weg finden. Grundsätzlich stehen wir im Wettbewerb mit anderen Handwerksberufen und müssen versuchen, bessere Rahmenbedingungen zu bieten (attraktive Vergütung, geregelte Arbeitszeiten, moderne Fahrzeuge und Werkzeuge, Unterstützung beim Führerschein, usw.). Zusätzlich ist ein authentischer Social-Media-Auftritt aus meiner Sicht sehr wichtig. Hier geht es nicht um Hochglanzbilder oder Perfektion, sondern darum, einen realistischen Blick hinter die Kulissen zu gewähren – die Köpfe hinter dem Firmenschild vorzustellen, den Alltag, gemeinsame Erlebnisse, Events, usw. mit der Community zu teilen. Nach meiner Erfahrung möchten potenzielle Bewerber sich schon vor einer ersten Kontaktaufnahme ein Bild von dem Betrieb und den künftigen Kollegen verschaffen. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

K&L-Magazin: Welche Voraussetzungen sollten Ofenbau-Azubis mitbringen, um im Job gut zu werden?

Till Lukas: In unserem Beruf sind aus meiner Sicht etwa 50 % „Hardskills“ und 50 % „Softskills“ gefragt. Wenn ein Grundmaß an handwerklichem Geschick/Talent erkennbar ist, kann der Auszubildende alles Praktische erlernen. Anders sieht es bei den Softskills aus – hier achte ich auf gute Umgangsformen, Zuverlässigkeit und das notwendige Maß an Intelligenz (die Anforderungen werden ja nicht kleiner). Um zu schauen ob es passt, ist bei uns ein Praktikum Pflicht. Wir bilden im Ofenbau aufgrund der hohen Kosten (insbesondere für die Unterbringung sowie für Fahrtkosten nach Stuttgart und Rottweil) nur aus, wenn wir ernsthafte Chancen für eine langfristige Zusammenarbeit sehen. Derzeit beschäftigen wir zwei Azubis.

K&L-Magazin: Wie wichtig ist Dir das Arbeiten im Team?

Till Lukas: Sehr wichtig. Gerade auf der Baustelle geht nichts über ein eingespieltes Team, das Probleme gemeinsam löst und auch das Erfolgserlebnis zum Schluss miteinander teilt. So halte ich es auch bei unseren Mitarbeitern – außer für Wartungen sind wir generell in Zweierteams unterwegs. Das ist vielleicht manchmal etwas ineffizienter, dafür aber gut für die Moral.

K&L-Magazin: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Kunden/Auftraggebern?

Till Lukas: Ebenfalls sehr wichtig. Ofenbau ist Vertrauenssache, der Ofen ist eine große Investition, meist einmalig im Leben. Es macht mir Spaß, den Kunden von der Beratung bis zur Inbetriebnahme auf dieser Reise zu begleiten und ihm die Möglichkeit zu geben, sich mit seinen Ideen und Vorstellungen einzubringen.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten in Bezug auf Bauarten, Materialien und Ausgestaltung.«

K&L-Magazin: Beschreibe ein schönes und womöglich auch ein problematisches Erlebnis mit Kunden (und wie Ihr es gelöst habt).

Till Lukas: Das schönste Erlebnis ist immer wieder, einen fertigen Ofen mit der Feuertaufe zu übergeben, besonders wenn auch während der Bauphase alles glatt gelaufen und der Kunde rundum zufrieden ist. Ein explizit negatives Erlebnis fällt mir spontan nicht ein. Bei Schwierigkeiten ist es entscheidend, transparent und lösungsorientiert zu kommunizieren. Das hat bisher immer gut funktioniert.

K&L-Magazin: Beschreibe einen typischen Arbeitstag in Deinem Unternehmen.

Till Lukas: Mein Arbeitstag startet in der Regel um 7.30 Uhr mit einer kurzen Teamrunde bei einer Tasse Kaffee. Gemeinsam besprechen wir die aktuellen Projekte, klären offene Fragen und stimmen uns auf den Tag ein. Im Anschluss kümmere ich mich um organisatorische Aufgaben wie E-Mails und Terminabsprachen. Je nach Wochentag stehen vormittags oder nachmittags Kundentermine an – von Erstberatungen bis zu Inbetriebnahmen. Dazwischen arbeite ich an Planungen, erstelle Berechnungen, führe Abstimmungen mit Schornsteinfegern durch oder kümmere mich um strategische Themen wie Vertrieb, Personal und die Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Der Arbeitstag endet meist zwischen 18.00 und 19.00 Uhr – je nachdem, was ansteht.

K&L-Magazin: Wo siehst Du Dich (jobmäßig) in fünf bis zehn Jahren?

Till Lukas: Wir möchten weiter wachsen und zum Komplettanbieter im Bereich Haus- und Energietechnik werden. Schon jetzt bieten wir unseren Kunden Elektroinstallation, Photovoltaikanlage, Wallbox, Smart-Home und natürlich den Ofenbau aus einer Hand an. In der Zukunft wird es aber zunehmend darauf ankommen, alle Quellen und Verbraucher intelligent miteinander zu vernetzen. Da der Hauptverbrauch beim Heizen entsteht, ist eine Verbindung „in den Heizungskeller“ unverzichtbar. In der Praxis haben die Heizungsbauer sehr unterschiedliche Wissensstände und Erfahrungswerte in Bezug auf die Kombination ihrer Heizungen mit Öfen und Photovoltaikanlagen. Das führt dazu, dass manche Projekte gar nicht erst zustande kommen, zumindest aber laufen fast alle Anlagen durch fehlendes Verständnis der Gewerke untereinander sowie nicht abgestimmte Komponenten, ineffizient. Das wissen natürlich auch die Kunden – und suchen daher händeringend nach Gesamtkonzepten aus einer Hand. Hier setzen wir an und gründen zum 01.08.2025 unsere dritte Betriebssparte Heizung Sanitär Klima.

K&L-Magazin: Welche weiteren Interessen/Hobbies hast Du?

Till Lukas: Bei dieser Frage werden die negativen Seiten des Unternehmertums sichtbar. Meine große Leidenschaft, das Segelfliegen, habe ich aus Zeitgründen (zumindest derzeit) aufgegeben. Die Wochenenden gehören Freunden, Familie und meiner Freundin. Wir machen gerne Kurztrips und mindestens eine Fernreise im Jahr.

K&L-Magazin: Wurden Deine Erwartungen an den Beruf nach einiger Zeit der Ausübung eher positiv übertroffen oder stimmten sie weitgehend mit dem Bild überein, das Du im Vorwege von dem Beruf hattest?

Till Lukas: Durch meinen familiären Hintergrund hatte ich ein sehr gutes Bild von dem Beruf. Was mich dennoch überrascht hat, war die Komplexität, die dahintersteckt, gerade beim ersten intensiveren Kontakt mit der TROL. Fasziniert war ich sehr schnell von den beinahe unendlichen Möglichkeiten in Bezug auf die verschiedenen Bauarten, Materialien und optischen Ausgestaltungen.

K&L-Magazin: Abschließend – wie ist Dein persönliches Fazit?

Till Lukas: Ich darf nun seit fast 10 Jahren Teil dieser Branche sein und bin mit meiner Berufswahl sehr zufrieden. Technisch hat sich in der Zeit viel entwickelt und so wird es wohl auch weitergehen. Ich bin sehr gespannt, auf alles was kommt! Besonders zu schätzen gelernt habe ich die einzigartige Gemeinschaft in der Branche – das ist wirklich etwas ganz Besonderes.

K&L-Magazin: Danke, Till. Viel Erfolg und Vergnügen weiterhin!

Auf 900 Quadratmetern bekommt man bei Mac Metzler Energietechnik und alles rund um zukunftsweisende Hauswärme- und Energiekonzepte.

Foto: Mac Metzler

Auf 900 Quadratmetern bekommt man bei Mac Metzler Energietechnik und alles rund um zukunftsweisende Hauswärme- und Energiekonzepte.
Mittendrin statt nur dabei: Till hat schon bei der Ausbildung den vollen Durchblick.

Foto: Mac Metzler

Mittendrin statt nur dabei: Till hat schon bei der Ausbildung den vollen Durchblick.
Mit den Händen etwas zu schaffen, fand Till dann doch attraktiver als ein BWL-Studium. Hier ist er noch in der Ausbildung.

Foto: Mac Metzler

Mit den Händen etwas zu schaffen, fand Till dann doch attraktiver als ein BWL-Studium. Hier ist er noch in der Ausbildung.
Nichts geht ohne das Team! Till Lukas hat das Unternehmen Mac Metzler nach dem frühen Tod seines Vaters innerhalb von fünf Jahren von zwei auf 35 Mitarbeiter gebracht.

Foto: Mac Metzler

Nichts geht ohne das Team! Till Lukas hat das Unternehmen Mac Metzler nach dem frühen Tod seines Vaters innerhalb von fünf Jahren von zwei auf 35 Mitarbeiter gebracht.
Gemeinsam mit seinem besten Freund David Jung, der die PV- und Elektrotechniksparte verantwortet, bietet Till vernetzte Kompetenz aus einer Hand, in Kürze auch noch erweitert um die klassische SHK-Sparte.

Foto: Mac Metzler

Gemeinsam mit seinem besten Freund David Jung, der die PV- und Elektrotechniksparte verantwortet, bietet Till vernetzte Kompetenz aus einer Hand, in Kürze auch noch erweitert um die klassische SHK-Sparte.
Till Lukas nimmt Ware von der  Hagos entgegen.

Foto: Mac Metzler

Till Lukas nimmt Ware von der  Hagos entgegen.
Neben der Social-Media-Pflege hält Till auch die Öffentlichkeitsarbeit auf Messen und Ausstellungen für wichtig.

Foto: Mac Metzler

Neben der Social-Media-Pflege hält Till auch die Öffentlichkeitsarbeit auf Messen und Ausstellungen für wichtig.
Auch wenn die Büroarbeit in Tills Alltag inzwischen einen großen Teil seiner Zeit beansprucht, hält er den direkten Kontakt zur Praxis und zu den Kunden vor Ort.

Foto: Mac Metzler

Auch wenn die Büroarbeit in Tills Alltag inzwischen einen großen Teil seiner Zeit beansprucht, hält er den direkten Kontakt zur Praxis und zu den Kunden vor Ort.

Unternehmen

Mitte 2020 Einstieg meines besten Freundes David Jung (Elektromeister) – Gründung der zweiten Betriebssparte Photovoltaik und Elektrotechnik

Mitte 2022 Eröffnung unseres neuen Ofen-Showrooms als zusätzlichem Standort mit eigenem Mitarbeiter

Mitte 2023 Übernahme des bisher angemieteten Haupt-Standorts mit 500m² Lagerfläche und 400m² Bürofläche

Mitte 2024 Neugestaltung Bürofläche – 6 Büros plus Besprechungsraum für 12 Büromitarbeiter, sowie Neugestaltung Außenanlage

Mitte 2025 Gründung der dritten Betriebssparte Heizung Sanitär Klima

2019 - 2025 Wachstum von 2 auf 35 Mitarbeiter (davon 5 im Ofenbau)

Lebenslauf Till Lukas

08.11.1996 Geburt

09/2003 - 08/2007 Grundschule in Katzenelnbogen

09/2007 - 08/2013 Realschule in Katzenelnbogen

09/2013 – 08/2016 Oberstufe/Abitur in Diez an der Lahn

09/2016 - 08/2018 Ausbildung beim Limburger Feuerhaus

09/2018 - 06/2019 Ofenbauergeselle bei Mac Metzler

seit 07/2019 Tod meines Vaters, Übernahme der Firma mit zwei Mitarbeitern

06/2023 - 01/2025 Meisterschule berufsbegleitend

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