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/// AM Pulverturm

Wohnprojekt mit historischem Feingefühl und Kaminofen

Unmittelbar neben dem historischen Pulverturm aus dem 18. Jahrhundert realisierte Architekt Reto Fuchs ein Wohnhaus für zwei Parteien, das sich durch eine reduzierte Formensprache und eine klare Haltung gegenüber dem denkmalgeschützten Nachbarn auszeichnet. Der ehemalige Pulverturm, 1756 zur Lagerung des «evangelischen Pulvers» errichtet, hatte über die Jahrhunderte verschiedene Funktionen – von Archiv bis zum Dorfmuseum. Heute steht er als steinerner Zeuge der konfessionellen Vergangenheit Glarus inmitten des Dorfes und wird bewusst freigestellt, um seine Wirkung im Ortsbild zu erhalten.

Architektonische Zurückhaltung mit starker Geste

Statt des ursprünglich möglichen viergeschossigen Mehrfamilienhauses mit bis zu zehn Wohneinheiten entschied sich das Atelier Freienstein für einen viel kleineren Massstab – ein bewusster Akt architektonischer Rücksichtnahme. Der Neubau steht versetzt an der hinteren Grundstücksgrenze, lässt dem Pulverturm Raum und Bedeutung und fügt sich mit einer Traufhöhe von unter sechs Metern harmonisch in die Umgebung ein.

Ein gelungenes Ensemble in attraktiver Lage in der Schweiz.«

Beide Wohneinheiten verfügen jeweils über 6,5 Zimmer auf 170 Quadratmeter Hauptnutz- und zusätzlichen 50 Quadratmeter Nebennutzfläche. Zwischen den Häusern finden sich auf mehreren Geschossen schallgedämmte Doppeltüren, welche zum Kontakt zwischen den beiden Hausteilen einladen.

Der bergseitige Hausteil verfügt über einen Wohn- und Essbereich, der sich über das gesamte Erdgeschoss zieht und mit überhohen Räumen überrascht.

Das Raumkontinuum staffelt sich um einen zentralen Kaminofen. Dank den präzis gesetzten Fensteröffnungen wird mit Blick auf den Tödi und den historischen Pulverturm gekocht und gegessen. Von hier tritt man direkt hinaus unter die Laube und in den grossen Garten. Im Wohnzimmer eröffnet sich ein wunderbarer Blick bis ins Kleintal. Neben den vier Schlafräumen im Dachgeschoss verfügt das Haus über ein weiteres Zimmer im Souterrain. Das Haus ist auch über die eigene Doppelgarage zugänglich.

Die Geschosse sind als Holzbau konzipiert, während das Untergeschoss in massiver Bauweise erstellt ist. Der Baustoff Holz steht dabei nicht nur für ökologische Nachhaltigkeit, sondern unterstreicht auch die wohnliche Atmosphäre der Räume. Jeder Hausteil hat einen eigenen Zugang: Das bergseitige Haus wird über einen Vorplatz unterhalb des Turms erschlossen, das talseitige über den Garten.

Der Baustoff Holz unterstreicht die wohnliche Atmosphäre des Hauses.«

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den durchdachten Grundrissen und der starken räumlichen Beziehung zur umliegenden Landschaft. Während sich der bergseitige Teil auf die direkte Nachbarschaft des Pulverturms bezieht, eröffnen sich im talseitigen Haus von jeder Etage aus weite Blicke in die umliegende Bergwelt.

Wärme mit Weitblick – der Kaminofen als Herzstück

Einen emotionalen wie gestalterischen Mittelpunkt bilden in den beiden Wohneinheiten die Kaminöfen „Nexo 100“ des Schweizer Herstellers Attika. In edlem Schwarz mit zwei grosszügigen Seitenfenstern ausgestattet, bieten sie nicht nur eine effiziente Wärmequelle, sondern auch ein faszinierendes Flammenpanorama – ein echtes Highlight an kalten Winterabenden.

Zwei Mal Kaminofen „Nexo“ in den unterschiedlichen Wohnbereichen.«

„Nexo 100“ überzeugt mit seiner klaren Geometrie, seinem Customized-Konzept und hochwertigster Verarbeitung. Mit einer Nennwärmeleistung von 5,7 kW, einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent und innovativer Infrarotbeschichtung sorgt er für umweltfreundliche, effiziente Wärme bei gleichzeitig niedrigem Holzverbrauch. Die Sichtfenster – doppelt verglast – bleiben dank integrierter Scheibenspülung klar und bieten von drei Seiten freien Blick auf das Feuer. In der bergseitigen Haushälfte ist der Kaminofen das Zentrum eines grosszügigen Wohn- und Essbereichs mit hohen Decken und direktem Zugang zur gedeckten Laube und dem Garten. Auch in der talseitigen Haushälfte ermöglichte der Grundriss einen zentralen Einbau, wodurch das Feuer zum verbindenden Element der offenen Wohnzone wird.

Nachhaltiges Wohnen für die nächste Generation

Beheizt werden die Häuser über das umweltfreundliche Fernwärmesystem der Technischen Betriebe Glarus Süd. Die flexibel gestaltbaren Räume lassen auch Raum für Homeoffice, Spielzimmer oder Wellnessbereich.

In diesem wunderschönen Haus ist der Kaminofen „Nexo“ von Attika gleich in zwei Wohneinheiten vorhanden. Hier zu sehen, der Ofen in der unteren Wohnung.

Foto: Reto Fuchs, Atelier Freienstein, Glarus

In diesem wunderschönen Haus ist der Kaminofen „Nexo“ von Attika gleich in zwei Wohneinheiten vorhanden. Hier zu sehen, der Ofen in der unteren Wohnung.
Während sich der bergseitige Teil auf die direkte Nachbarschaft des Pulverturms bezieht, eröffnen sich im talseitigen Haus von jeder Etage aus weite Blicke in die umliegende Bergwelt.

Foto: Reto Fuchs, Atelier Freienstein, Glarus

Während sich der bergseitige Teil auf die direkte Nachbarschaft des Pulverturms bezieht, eröffnen sich im talseitigen Haus von jeder Etage aus weite Blicke in die umliegende Bergwelt.
In der oberen Wohneinheit residiert auch ein  „Nexo“.

Foto: Reto Fuchs, Atelier Freienstein, Glarus

In der oberen Wohneinheit residiert auch ein „Nexo“.
„Nexo“ wurde für seine Ästhetik und Funktionalität mit dem German Design Award ausgezeichnet.

Foto: Attika

„Nexo“ wurde für seine Ästhetik und Funktionalität mit dem German Design Award ausgezeichnet.
Beide Wohneinheiten haben einen separten Eingang.

Foto: Reto Fuchs, Atelier Freienstein, Glarus

Beide Wohneinheiten haben einen separten Eingang.
Das Untergeschoss ­wurde in massiver Bauweise erstellt, die oberen Geschosse sind als Holzbau konzipiert.

Foto: Reto Fuchs, Atelier Freienstein, Glarus

Das Untergeschoss ­wurde in massiver Bauweise erstellt, die oberen Geschosse sind als Holzbau konzipiert.

Das Atelier Freienstein stellt sich vor

Das Atelier Freienstein aus Glarus liebt herausfordernde Planungs- und Bauaufgaben. In der Umgebung von geschützten Objekten, in Dorfkernzonen und Landschaften, welche ein besonders Mass an Strategie, Gestaltungswillen und Netzwerk erfordern, blühen wir auf und spielen unsere Stärken aus. Neben Direktaufträgen agieren wir auch als Entwickler und Totalunternehmer mit Blick auf das Gesamtwerk anstatt der kurzfristigen Rendite. Leidenschaftlich suchen wir nach spezifischen Lösungen, die auf die Ansprüche der Bauherrschaft und den Ort zugeschnitten sind. Durch einen offenen und lebendigen Austausch und einer engen Begleitung während allen Bauphasen entsteht einzigartige Architektur. Zeitgemässe Bauten, die lange Freude bereiten.

Pulverturm in Schwanden

Seit der Gemeindefusion hat das Gebäude den Hauptteil seiner Funktion als Dorfarchiv weitgehend an das Landesarchiv übergeben. Im Obergeschoss bleiben bedeutende Themen wie die Auswanderung von Glarnern in die USA und die Gründung von New Glarus dokumentiert. Das Erdgeschoss beherbergt zahlreiche Exponate zur Glarner Militärgeschichte und zeigt die Herstellung von Schiesspulver.

Der Pulverturm wurde in den Jahren 1756/57 im Auftrag des evangelischen Standes Glarus durch Baumeister Hans Ulrich Grubenmann von Teufen gebaut. Die Reformation im 16. Jahrhundert löste Glaubensstreitigkeiten aus. Diese machten den Bau zur Lagerung des „evangelischen Pulvers“ notwendig.

Der Standort befand sich zur damaligen Zeit aus Sicherheitsgründen etwa 100 Meter ausserhalb des Dorfes. Der Bau ist quadratisch mit einer Seitenlänge von 6.70 m. Die Mauern sind 1.10 m dick.

Zwischen 1842 und 1844 ging der Turm an den Tagwen Schwanden über und wurde als Gemeindearchiv benützt. Nach der Renovation von 1952/53 wurde darin ein Dorfmuseum eingerichtet.

In nächster Nachbarschaft, der Pulverturm.

Foto: Reto Fuchs, Atelier Freienstein, Glarus

In nächster Nachbarschaft, der Pulverturm.

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