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Sergio Leoni

Öfen wie aus einem Märchen

2021 feiert die Marke ihren 60. Geburtstag. In diesen vielen Jahren wusste sie echte Einrichtungselemente zu kreieren, die dazu bestimmt sind, lange zu halten und den verschiedensten Räumen, von den traditionellsten bis hin zu den modernsten und minimalistischsten, einen besonderen Reiz zu verleihen.

Die Geschichte von Sergio Leoni nahm ihren Anfang 1961 in San Polo d’Enza, in der Provinz Reggio Emilia. Damals stellte der Meister Sergio Leoni Rahmen für offene Kamine her, die schön, aber in Bezug auf die Heizkraft wenig effizient waren. Vom feuerfesten Material und den typischen, heizstarken Kachelöfen des Nordens inspiriert, präsentierte Sergio Leoni in den 1960er-Jahren seine ersten Kachelöfen auf der Handwerksmesse von Florenz. Damit eröffnete er den Weg zu einem vollkommen neuen Markt, und dies vom ersten Moment an mit Erfolg. Heute werden die Produkte von Sergio Leoni in ganz Europa verkauft und geschätzt.

Sergio Leoni

Foto: Sergio Leoni

Sergio Leoni

Im Unterschied zu den Kachelöfen des Nordens werden die Modelle von Sergio Leoni nicht an die Wand gemauert, sondern sind frei stehende Objekte, die zu attraktiven Einrichtungsgegenständen werden und damals wie heute mit ihrer Originalität, Raffinesse und Eleganz überzeugen.

Es sind handwerklich hergestellte Öfen, deren Keramikverkleidungen noch auf traditionelle Weise und unter Verwendung von natürlichen Materialien und Elementen wie Ton, Wasser und Feuer per Hand gefertigt werden. Es sind wahrhafte Kunstwerke, die ein warmes, einladendes Flair schaffen und auch einem extrem minimalistisch eingerichteten Raum einen Hauch von Romantik verleihen.

Ursprünglich mit Holzfeuerung, werden die Öfen von Sergio Leoni seit 2013 auch in Pellet-Ausführung angeboten, um sich dem heutigen modernen Lebensstil der Menschen, die häufig außer Haus sind, anzupassen und der Notwendigkeit eines praktischen, programmierbaren Heizsystems gerecht zu werden.

In der aktuellen Kollektion befinden sich nach wie vor 15 Holz-
ofenmodelle, die den Schriftzug des Meisters Sergio Leoni tragen, der 2018 mit 89 Jahren verstarb. Die Pelletmodelle dagegen sind aus der Zusammenarbeit mit Designern wie Monica Graffeo und Emo design hervorgegangen, die dem unverwechselbaren Stil von Sergio Leoni eine modernere Note zu geben wussten.

So fügen auch die drei neuesten, von Emo design entworfenen Modelle „Maria“ „Costanza“ und „Regina“ der Kollektion einen jugendlicheren, frischeren Touch hinzu, behalten aber die Haptik handwerklich gefertigter Keramik.

Die Verkleidungen sind in acht glänzenden und zwei matten Farbgebungen (weiß und schwarz) erhältlich. In den Grundfarben (weiß, elfenbeinfarben, blassrosa) wird außerdem eine ganz besondere Oberfläche angeboten, das Craquelé, das durch eine Verarbeitung entsteht, bei der die natürlichen Risse der Keramik betont werden, sodass der Ofen eine attraktive Retro-Optik erhält.

„Castellana“ und „MatildeDiCanossa“, der Tradition verbunden.

Fotos: Sergio Leoni

„Castellana“ und „MatildeDiCanossa“, der Tradition verbunden.

Matteo Leoni über seinen Vater

„Mein Vater war ein wahrer Künstler, ein freier Erfindergeist. Er hatte eine ganz spezifische ästhetische Vorstellung, ohne sich von Öfen, die es bereits gab, beeinflussen zu lassen. Inspiration fand er schließlich in den unterschiedlichsten Bereichen. Seinen ersten ovalen Ofen hat er zum Beispiel nach einer Uhr entworfen – oder Maria Luigia, für diesen Ofen ließ er sich von einem Renaissance-Fries, das er in einer Kirche gesehen hat, inspirieren.

Ich wünsche mir, dass der Einfallsreichtum und die Kreativität, die die Entwürfe meines Vaters immer gekennzeichnet haben, unseren Produkten erhalten bleiben, die nicht für den breiten Konsum bestimmt, sondern Nischenprodukte sind – einzigartig und von erstklassiger Qualität. Auch in Zukunft wollen wir diese Eigenschaften bewahren und weiterhin wenige, aber perfekte Objekte produzieren, die den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden angepasst werden können. Nur so können wir uns differenzieren und der Konkurrenz standhalten.“

„Maria“, „Costanza“ und „Regina“, die jungendliche Kollektion, die von Emo Design im Stil von Sergio Leoni entworfen wurde.

Fotos: Sergio Leoni

„Maria“, „Costanza“ und „Regina“, die jungendliche Kollektion, die von Emo Design im Stil von Sergio Leoni entworfen wurde.

Info

Verschiedene Phasen in der Herstellung der Öfen

Ein Ofen von Sergio Leoni setzt immer ein Zeichen: Er heizt nicht einfach den Raum, sondern verleiht diesem auch einen ganz eigenen Zauber, der an vergangene Zeiten erinnert – ja, sogar märchenhafte Stimmungen entstehen lässt.

Foto: Sergio Leoni

Zusammenarbeit von fünf Personen

Während der Entwurf und die Realisierung des technologischen Kerns im Firmensitz von MCZ Group in der Nähe von Pordenone erfolgen, wird die Keramik für die Kaminöfen kunsthandwerklich in San Polo d’Enza in der Nähe von Reggio Emilia gefertigt. Zur Herstellung der Keramik sind ein bis zwei Monate und die Zusammenarbeit von mindestens fünf Personen erforderlich. Der Verarbeitungsprozess ist langwierig und erfolgt mit größter Sorgfalt; er besteht aus langsamen, ausgewogenen und genau kalkulierten Handgriffen, die Teil jener Handwerkskunst sind, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.


Foto: Sergio Leoni

Il Pozzo (Der Brunnen)

Den Mittelpunkt der Werkstatt bildet bei Sergio Leoni der „Pozzo“, eine Art große Vase, in der sich die Keramikmasse befindet, die durch sich ständig bewegende Schaufeln flüssig gehalten wird. „Wir verwenden einen grobkörnigen Ton“, erläutert Matteo Leoni, „denn der garantiert maximale Qualität auch bei so großen Teilen, wie wir sie hier herstellen.“ Das Rezept für diese körnige Masse ist ein Geheimnis, eine Formel, die in jahrelanger Arbeit geschaffen und nur an die engsten Mitarbeiter*innen weitergegeben wird.


Foto: Sergio Leoni

Die Ruhezeit in den Formen

In der zweiten Phase wird die Masse in Gipsformen gegossen, deren Wiederverwendbarkeit begrenzt ist. Anschließend muss die Form neu hergestellt werden, damit sie stets dieselben Leistungen gewährleistet. Der Gips hat hier die Aufgabe, die überschüssige Feuchtigkeit aus der Masse aufzunehmen. Dafür muss das Stück ca. 24 Stunden in der Form bleiben. An feuchten Wintertagen oder bei Stücken mit großer Dicke oder großen Abmessungen kann das auch länger dauern.


Foto: Sergio Leoni

Das aus der Form genommene und fertiggestellte Stück

Nachdem die „Ruhezeit“ vorüber ist, wird das Stück so sorgfältig aus der Form gehoben, als nähme man einen Kuchen aus der Kuchenform. Diese Phase erfordert große Aufmerksamkeit, denn die Masse ist zwar verfestigt, aber noch nicht ausgehärtet. Deshalb ist das der ideale Moment, um das Stück mit der Hand zu glätten und zu bearbeiten, bis auch die kleinste Unregelmäßigkeit beseitigt ist.


Foto: Sergio Leoni

Lufttrockung, erster Brand und Lackierung

Nach der Bearbeitung werden die Stücke in Luftkammern getrocknet; dabei werden sie eng aneinander gelegt, damit sie perfekt zusammenpassen, wenn der Moment des Zusammenbaus gekommen ist. Nun lässt man sie für einen Zeitraum, der zwischen 3 Tagen im Sommer und 15 Tagen im Winter liegen kann, nochmals an der Luft trocknen. Nachdem das Stück gut ausgetrocknet ist, erfolgt der erste Brand, an den sich die Lackierung anschließt, bei der leuchtende und zarte Farben geschaffen werden können.


Foto: Sergio Leoni

Das Bemalen und die Dekoration von Hand

Bei bestimmten Produkten werden mit der Hand Verzierungen und Dekorationen mit natürlichen Oxiden vorgenommen, deren Farbton sich nach dem zweiten, bei niedrigeren Temperaturen stattfindenden Brand im Ofen verändert. Die Ermittlung der richtigen Pigmentkombination, die mit dem Brand nicht komplett umschlägt, beruht auf langjähriger handwerklicher Erfahrung.


Foto: Sergio Leoni

Zusammenbau

Der Zusammenbau ist die letzte Phase. Hier zeigt sich, ob die einzelnen Teile akkurat hergestellt wurden. Jeder Kaminofen ist so konzipiert, dass er später auch abgebaut und wieder aufgebaut werden kann.

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