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Im Porträt: Jonas Klatt

Mein Weg zum Ofen- und Luftheizungsbauer

„Ich wusste schon früh, dass ich einmal handwerklich tätig sein möchte und habe mich deshalb bei uns in der Region in kleinen Hadwerksbetrieben umgehört. Bei uns im Dorf herrschte schon immer großer Zusammenhalt – man kennt sich. Einer meiner Nachbarn, mein jetziger Chef, hatte zu dieser Zeit bereits einen Ofenbaubetrieb übernommen und suchte für sein Team noch Verstärkung. Deshalb haben wir dann die Chance des Schulpflichtpraktikums genutzt, und ich habe in den Betrieb geschnuppert. Bis heute ist mir davon ein Tag besonders in Erinnerung geblieben: Morgens um kurz vor sieben Uhr ging der Tag los, und zu Hause waren wir erst wieder um acht Uhr am Abend, weil ein Ölbrenner nicht funktionierte, wir aber den Kunden zufriedenstellen wollten. Das klappte auch.

Jonas Klatt

Foto: Jonas Klatt

Jonas Klatt

Ab diesem Zeitpunkt war mir dann aber eines klar: Das wird meine berufliche Zukunft! Öfen nach Kundenwünschen planen und gestalten, diese dann zur Zufriedenheit des Kunden mit dem neuesten technischen Wissen umzusetzen und in den Folgejahren die Kachelöfen, Kaminöfen oder Ölbrenner instand halten; dabei immer mit dem Hintergedanken, dass ich es war, der diesen Ofen geschaffen hat. Nicht zu vergessen, die Kunden, die mit ihrem Ofen zufrieden sind und sich immer freuen, wenn ich zur Wartung komme. Man kennt sich da über Jahre hinweg.

Also startete ich im September 2016 meine Ausbildung im Betrieb meines Nachbarn ‚Ernst Hempfling – Inhaber Andreas Schade’. Vorteilhaft dabei war die Nähe zu meinem Wohnort, da dieser nur fünf Autominuten entfernt liegt. Doch genau das Gegenteil spielte sich bei dem Theorieunterricht für meinen Beruf ab. Ab Ausbildungsbeginn musste ich drei Jahre lang ungefähr alle sechs Wochen für den Blockunterricht nach München fahren – eine Entfernung von 350 Kilometern. Dies bedeutete zwar einen großen zeitlichen Aufwand für die Fahrten, allerdings hatte ich in der Schule dann auch die Möglichkeit, mich mit vielen anderen angehenden Ofen- und Luftheizungsbauern auszutauschen und gemeinsam in unseren Beruf hineinzuwachsen. Nach drei Jahren war es dann im Sommer 2019 endlich geschafft – ich konnte mich Ofen- und Luftheizungsbauergeselle nennen.”

Präzision war auch bei der deutschen Ofenbaumeisterschaft gefragt.

Foto: Jonas Klatt

Präzision war auch bei der deutschen Ofenbaumeisterschaft gefragt.

Gesellentitel bedeutet Verantwortung

„Der Abschluss der Lehrzeit brachte nicht nur den Gesellentitel mit sich, sondern vor allem auch Verantwortung. Verantwortung, der ich mir jeden Tag bewusst bin. Es macht unheimlich viel Spaß, die Kunden zu beraten und dabei meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Um auch an alle Gesichtspunkte zu denken und diese dann auch zu berücksichtigen, besprechen sich mein Chef und ich regelmäßig vor dem Start zur Baustelle.

„Ofen- und Luftheizungsbauer ist zwar mein absoluter Traumberuf, allerdings darf man auch die Schattenseiten der Arbeit nicht außer Acht lassen. Neben kleineren Blessuren wie aufgeschnittenen Fingern oder blauen Flecken ist meine Arbeit auch körperlich anstrengend. Da müssen Ofeneinsätze von 200 bis 300 Kilogramm teilweise in den ersten Stock geschafft werden. Dass dies eine Belastungsprobe für den Rücken oder die Knie beziehungsweise den gesamten Körper ist, muss an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden. Doch nach einem solchen anstrengenden Tag, an dem man nur noch nach Hause unter die Dusche und in sein Bett will, weiß man aber trotzdem: Ich habe es geschafft. Ein neuer, individueller und in seiner Art und Form einzigartiger Ofen wurde gebaut – und ein weiterer Kunde glücklich. Dann sind die körperlichen Strapazen und aller Stress des Tages vergessen, und man kann frisch motiviert in den nächsten Tag starten.”

Nach dem Meisterkurs folgt der Meister

„Zusätzlich zum lebenslangen Lernen und der Berufserfahrung habe ich bereits im Jahr 2020 die ersten beiden Teile meines Meisterkurses begonnen, um mich weiterzubilden. Momentan schließen sich noch die berufsspezifischen Teile an. Im Mai dieses Jahres hoffe ich, mich dann auch Ofen- und Luftheizungsbauer-Meister nennen zu dürfen und weiterhin täglich top motiviert anzuheizen!“

Dort hat Jonas im letzten Jahr den dritten Platz errungen.

Foto: Jonas Klatt

Dort hat Jonas im letzten Jahr den dritten Platz errungen.
Seine Projekte bearbeitet Jonas längst weitgehend alleine.

Foto: Jonas Klatt

Seine Projekte bearbeitet Jonas längst weitgehend alleine.

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