Politische Weichenstellungen: Ökodesign-Richtlinie im Fokus
Besonders im Fokus der Versammlung des Fachverbands stand die geplante Überarbeitung der europäischen Ökodesign-Richtlinie, die derzeit in Brüssel diskutiert wird. Dr. Johannes R. Gerstner, politischer Berater des Verbands, berichtete über den aktuellen Stand der Verhandlungen und ihre potenziellen Auswirkungen. „Die Ökodesign-Richtlinie betrifft nicht nur die Hersteller von Kamin- und Kachelöfen – auch die Erbauer und Sanierer von Schornsteinen sind unmittelbar von den neuen Anforderungen betroffen“, so Gerstner. „Es geht zunehmend um die gesamtsystemische Betrachtung – der Schornstein als integraler Bestandteil der Emissionsbetrachtung rückt stärker in den Fokus.“ Die geplanten Vorgaben könnten in Zukunft auch Auswirkungen auf bestehende Anlagen haben und stellen damit Handwerk, Planung und Industrie vor neue Herausforderungen. Der intensive Austausch unter den Mitgliedern zeigte: Die Branche ist bereit, sich diesen Herausforderungen zu stellen.
Qualitätssicherung als Daueraufgabe
Zeitgleich tagte in Lazise der Güteschutz Schornsteinsanierung und Abgastechnik, dessen Vorsitzender Andreas Nocht sich ebenfalls zufrieden mit der Veranstaltung zeigte. „Wir sind ein kleiner Kreis – aber wir tragen eine große Verantwortung für die Qualitätssicherung im Bestand und im Neubau“, sagte Nocht. Der Güteschutz sieht seine Aufgabe vor allem in der fachlichen Begleitung und Überwachung von Sanierungsmaßnahmen sowie in der Etablierung hoher Standards in Planung und Ausführung.
Technischer Impuls: Katalysatoren in Abgasanlagen
Ein technisches Highlight der gemeinsamen Veranstaltung war der Vortrag von Frank Hoferecht, der über den Einsatz von nachgeschalteten Katalysatoren in Abgasanlagen referierte. In seinem praxisnahen Beitrag unterstrich er die Bedeutung der präzisen Installation: „Die beste Technik nutzt nichts, wenn sie nicht fachgerecht eingebaut wird. Nur im abgestimmten System entfaltet der Katalysator seine Wirkung.“
Verband ist eng an aktuellen Entwicklungen
Der Vorstandsvorsitzende des Fachverbands, Andreas van den Bogaert, zog ein positives Fazit: „Das Treffen war ein voller Erfolg. Ich freue mich über den lebendigen Austausch und die hohe fachliche Beteiligung unserer Mitglieder. Der Verband ist am Puls der Zeit – gerade bei politischen und technischen Fragen, die unsere Branche bewegen.“ Die Mitgliederversammlung machte deutlich, dass sich der Fachverband Schornsteintechnik e.V. nicht nur als Sprachrohr, sondern auch als Impulsgeber für die Branche versteht. In enger Zusammenarbeit mit dem Güteschutz und weiteren Partnern bleibt das Ziel klar: die sichere, effiziente und nachhaltige Entwicklung der Schornstein- und Abgastechnik in Deutschland und Europa aktiv mitzugestalten.
2026 trifft man sich wieder zur Versammlung
Am 15. Mai 2026 im kommenden Jahr soll es die nächste Mitgliederversammlung geben, auch ein Workshop ist wieder geplant, diesmal mit einem Abgasanlagenhersteller aus dem keramischen Bereich. Der Workshop wird Ende März im Süden Deutschlands stattfinden. Der Termin wird rechtzeitig mitgeteilt. Wer Interesse an einer Mitgliedschaft in einem der beiden Verbände hat, kann sich jederzeit und info@fachverband-schornsteintechnik.de melden.