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16. September 2021

Gründungsversammlung GesamtVerband OfenBau

Mit der Gründung des Gesamtverbands Ofenbau (GVOB) ist am 16. September 2021 die bedeutsamste Änderung im Verbandswesen der Ofenbranche der letzten Jahrzehnte in Kraft getreten. In ihm sind die bisher eigenständigen drei Verbände AdK, Roter Hahn und die Gütegemeinschaft Kachelofenbau aufgegangen. Diese werden jetzt als einzelne Sparten unter dem Dach geführt. Wesentlicher Zweck des Zusammenschlusses zum GVOB ist eine noch bessere Wahrnehmung und Interessenvertretung der Branche in der Öffentlichkeit, aber auch gegenüber politischen Gremien. Der Zusammenschluss erschien unter anderem deshalb geboten, weil andere Akteure im Wärmemarkt seit Jahren mit großem Budget und entsprechender Lobbyarbeit aufwarten, was sich nicht immer zum Vorteil der Ofenbranche auswirkt. Mit der Gründung des GVOB wird die bisher schon gute Zusammenarbeit zwischen allen Interessengruppen der deutschen Ofenbauwirtschaft nachhaltig gefördert. Darüber hinaus wird der GVOB bei der Förderung und Entwicklung neuer Technologien unterstützend tätig, bei der Qualitätssicherung, bei der Gewinnung von Nachwuchskräften und der Unterstützung von deren Lehrinhalten. Außerdem wird der Verband den Austausch mit anderen Verbänden wie zum Beispiel dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) oder dem Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI) pflegen.

Nach 15 Jahren kandidierte Michael Hieckmann nicht mehr für den ­Vorsitz der AdK, bleibt ihr aber als Beisitzer erhalten.

Foto: Martin Henze

Nach 15 Jahren kandidierte Michael Hieckmann nicht mehr für den ­Vorsitz der AdK, bleibt ihr aber als Beisitzer erhalten.
Norbert Müller erklärte die Tätigkeit des Werbeausschusses im ­zurückliegenden Jahr.

Foto: Martin Henze

Norbert Müller erklärte die Tätigkeit des Werbeausschusses im ­zurückliegenden Jahr.

Letzte AdK-Mitgliederversammlung und GVOB-Gründung

Am 16. September kam die AdK im Berliner Hotel MOA zu ihrer letzten ordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Zuvor hatte bereits die Gütegemeinschaft getagt und ihren Beitritt zum neuen GVOB erklärt. Nach Begrüßung und Genehmigung der Tagesordnung sowie der Protokolle vom 6. Oktober 2020 folgten die üblichen Regularien wie die Jahrestätigkeitsberichte, Berichte des Vorstands/des Vorsitzenden, Vorlage der Jahresrechnung für das abgelaufene Geschäftsjahr, der Bericht des Rechnungsprüfers und die Entlastung des Vorstands. Der nach 15 Jahren ausscheidende Vorsitzende Michael Hieckmann blickte zufrieden auf ein gutes Jahr für die Branche zurück. Besonders freut er sich, dass es auch im kommenden Jahr zum vierten Mal ein AdK-Stipendium geben wird. Für ein positives Image der Einzelraumfeuerung sorgte der eingespielte Kurzfilm „Am Anfang war das Feuer“, präsentiert von der Agentur Lorenz & Partner. Er gehört zu einer fünfteiligen Reihe von ungefähr halbminütigen Clips, die vor allem in Sozialen Netzwerken verbreitet werden sollen. Ein längerer, zirka viertelstündiger Film ist „Die Wahrheit über Kachelöfen“. Hier kommen auch Experten zu Energiethemen zu Wort. Die zentrale Aussage der Reihe ist: Ohne Holzfeuerung ist die Energiewende nicht zu schaffen. Seit dem Start des youtube-Kanals habe dieser beachtliche 88.000 Zugriffe gehabt.

Guido Eichel stellte die Bilanz der AdK vor und erklärte, für die Jahre 2020 und 2021 sei bewusst ein negatives Ergebnis in Kauf genommen worden, 2022 werde ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht. Mit zwei Enthaltungen wurde der Vorstand anschließend entlastet.

Monika Heuser-Laun stellte die Videokampagne der AdK vor.

Foto: Martin Henze

Monika Heuser-Laun stellte die Videokampagne der AdK vor.
Guido Eichel stellte die Bilanzen der AdK vor.

Foto: Martin Henze

Guido Eichel stellte die Bilanzen der AdK vor.

Ehrungen gab es im Anschluss für Bernd Böke und Ulrich Brunner, die aus dem AdK-Vorstand ausschieden.

Dann war der spannende Moment gekommen: Einstimmig wurde die Satzungsänderung angenommen, den Weg für eine Verschmelzung der AdK mit dem GVOB möglich machte. Auch Hendrik Schütze und Marcus Breuer für die Gütegemeinschaft erklären die Auflösung ihrer Einzelverbände und die Freude, nunmehr zum Gesamtverband Ofenbau dazuzugehören. Hiernach erfolgte die Wahl zum Vorsitzenden des neuen Verbands. Mit 102 Dafür-Stimmen, 5 Enthaltungen und einer Gegenstimme wurde Robert Mülleneisen in dieses Amt gewählt. Zusätzlich wurden drei Vertreter des Handwerks in den Vorstand gewählt: Andreas Neuer, Manuel Barfuss und Marcus Breuer. Außerdem wurde mit Jens Hilt ein Vertreter der BUFA in den Vorstand berufen. Als VertreterInnen der Industrie wurden Anja Steenweg und Hubertus Brunner (in Abwesenheit) in den Vorstand gewählt, Guido Eichel repräsentiert den Handel im Vorstand und Markus Breuer die Gütegemeinschaft. Tim Froitzheim ist als Referent des ZVSHK ebenfalls zum Vorstandsmitglied berufen worden. Michael Hieckmann bleibt dem Gremium zunächst noch als Beisitzer erhalten. Die Mitglieder der Spartenvorstände sind automatisch auch Mitglieder des GVOB. Über die Ordnungsmäßigkeit der Transformation der Vereine in den Verband wachte Rechtsanwalt Jan Moenikes, der auch das Protokoll der Veranstaltung führte. Rechnungsprüfer sind Michael Betait und Daniel Jungmann.

Anschließend erklärte Hendrik Schütze die Leistungspakete für Ofenbauer sowie die Tarifmodelle für die Mitgliedschaft sowie das System der Rückvergütungen. Weiterer Funktionsträger ist Michael Falger als Obmann der Gütegemeinschaft. Dirk Augstein scheidet aus dem Werbeausschuss aus, und ein Dank wurde an Martin Tischler sowie an Johannes Kaindlsdorfer für ihr langjähriges Engagement ausgesprochen. Kaindlsdorfers Job als Sprecher der AdK wurde durch Colin Rokossa als Verbandssprecher ersetzt. Ein Hinweis von Jürgen Bähr betraf die neu geschaltete Internetseite www.holzwaerme.info der Allianz Freie Wärme.

Mit einer Dankesrede und einem Präsent wurden die langjährigen AdK-Vorstandsmitglieder Bernd Böke (ganz links) und Ulrich Brunner (ganz rechts) verabschiedet.

Foto: Martin Henze

Mit einer Dankesrede und einem Präsent wurden die langjährigen AdK-Vorstandsmitglieder Bernd Böke (ganz links) und Ulrich Brunner (ganz rechts) verabschiedet.
Marcus Breuer (am Rednerpult) und Hendrik Schütze erklärten den ­Beitritt der von ihnen verantworteten Sparten Gütegemeinschaft und Roter Hahn zum GVOB.

Foto: Martin Henze

Marcus Breuer (am Rednerpult) und Hendrik Schütze erklärten den ­Beitritt der von ihnen verantworteten Sparten Gütegemeinschaft
und Roter Hahn zum GVOB.
Tim Froitzheim (Mitte) wird den ZVSHK im GVOB vertreten.

Foto: Martin Henze

Tim Froitzheim (Mitte) wird den ZVSHK im GVOB vertreten.

Ein Verband, drei Sparten, fünf Leistungsfelder

Unter dem Dach des GVOB gibt es nicht nicht nur die drei Sparten, sondern auch fünf Leistungsfelder:

1. Die Interessenvertretung

Sie wird wahrgenommen von der Dachmarke GVOB selbst und repräsentiert als Dachverband die Branche bei übergreifenden Themen und vertritt deren Interessen gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit auch in Absprache mit Kooperationspartnern wie zum Beispiel dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), dem VdZ – Spitzenverband der Gebäudetechnik, dem Aktionsbündnis Freie Wärme und der Initiative Holzwärme. Dies gilt für Themen wie dem Einsatz von Holz bei der nachhaltigen Wärmeerzeugung für die Energiewende, der umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Nutzung von Holz aus heimischen Wäldern sowie bestehenden und neuen gesetzlichen Regelungen rund um den Ofenbau.

2. Werbung & Marketing

Diesen Bereich organisiert die Leistungsmarke AdK. Sie informiert Endverbraucher neutral und herstellerunabhängig beziehungsweise dienstleisterunabhängig über die vielfältigen Möglichkeiten des individuellen Heizens mit modernen Holzfeuerstätten. Dazu zählen zum Beispiel die Gestaltung von Wohnräumen mit Kachelöfen, Heizkaminen und Kaminöfen, Infos zur Auswahl des passenden Ofentyps, Hinweise zu speziellen Design-Kachelöfen, die Wirkung von Holzfeuerstätten auf die Gesundheit oder Erläuterungen über Feinstaub durch Experten. Bei der Kommunikation werden verschiedene Medien und Kanäle genutzt – unter anderem Presse-Berichte und Print-Medien, Info- und Reportage-Filme, Social Media und die Info-Plattform im Web www.kachelofenwelt.de.

3. Der Bereich Aus- und Weiterbildung

Dieser wird von der jungen Leistungsmarke #ofenhelden getragen. Die Ausbildungskampagne #ofenhelden unterstützt Ofenbauer schon seit Jahren bei ihrer Suche nach Nachwuchskräften und setzt sich mit verschiedenen Maßnahmen für die Förderung der Auszubildenden ein. Die zentrale Info-Plattform im Web ist www.ofenhelden.info. Nach dem Start des GVOB sind weitere Schritte geplant, damit die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk gefördert und die Ausbildungszahlen stabilisiert beziehungsweise gesteigert werden. Um Ideen gezielt umzusetzen, gibt es einen Arbeitskreis, der eng mit anderen handwerklichen Organisationen der Branche kooperiert.

Robert Mülleneisen wurde zum Vorsitzenden des GVOB gewählt.

Foto: Martin Henze

Robert Mülleneisen wurde zum Vorsitzenden des GVOB gewählt.
Jens Hilt kam als Delegierter der BUFA in den GVOB-Vorstand.

Foto: Martin Henze

Jens Hilt kam als Delegierter der BUFA in den GVOB-Vorstand.
Andreas Neuer, ebenfalls im Vorstand.

Foto: Martin Henze

Andreas Neuer, ebenfalls im Vorstand.

4. Markengemeinschaft

Die vierte Sparte ist die „Markengemeinschaft Kachelofen“, die Leistungsmarke des Roten Hahns. Das Markenzeichen „Roter Hahn“ steht für einen Meisterbetrieb und die Qualität des von diesem Unternehmen geplanten und verwirklichten Ofens. Regional und überregional wird durch den Einsatz des Markenzeichens die besondere Kunst des handwerklichen Ofenbaus gefördert. GVOB-Mitglieder, die als handwerkliche Ofenbauer tätig sind, können freiwillig der Sparte beitreten. Für andere GVOB-Mitglieder besteht die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft in der Sparte.

5. Gütegemeinschaft Kachelofen

Schließlich gibt es noch den Bereich Güte und Technik, definiert als gleichnamige Leistungsmarke. Diese Sparte sichert und fördert den technischen Fortschritt in der Ofenbaubranche nach den aktuellen Richtlinien der TROL. Die Qualität des jeweiligen Ofens dokumentiert die Vergabe eines RAL-Gütezeichens. Die bisherigen drei RAL-Gütezeichen – „Handwerklich errichteter Kachelofen“, „Offener Kamin“ und „Industriell gefertigte Einzelfeuerstätten – Aufbau von Kaminöfen“ – bleiben bestehen und werden weiterhin an Spartenmitglieder nach Prüfung durch die Gütegemeinschaft Kachelofen e. V. verliehen. GVOB-Mitglieder, die als handwerkliche Ofenbauer die Qualität ihrer Arbeit in besonderer Form dokumentieren möchten, können der Sparte beitreten. Für andere GVOB-Mitglieder gibt es die Option einer Fördermitgliedschaft in der Sparte.

Die bisherigen Partnerschaften und sozialen Projekte der GVOB-Mitglieder bleiben bestehen. Dazu zählen zum Beispiel die Partnerschaften der AdK mit der Initiative Holzwärme, der Freien Wärme, dem VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Erhalten bleibt auch der gemeinnützige Verein „Wärme für Kinder“, mit dem vom Roter Hahn die Förderung der Kinder- und Jugendhilfe sowie die Verbesserung der Lebensqualität kranker oder hilfsbedürftiger Kinder in Osteuropa unterstützt wird.

Mehr Möglichkeiten für Mitglieder

Mit vereinten Kräften verbessert der GVOB die Möglichkeiten seiner Mitglieder. Früher haben sich Unternehmen überlegen müssen, einer oder mehreren Organisationen beizutreten und entsprechend mehrere Mitgliedsbeiträge zu zahlen. Jetzt sind sie mit einem Beitrag von 400 Euro im Jahr für ein handwerkliches Mitglied im GesamtVerband OfenBau e.V. vertreten. Die Mitgliedschaft im GVOB ist freiwillig, sie kann nicht eingefordert werden.

Jürgen Bähr erklärte die Bedeutung der Initiative Freie Wärme für den Kampf gegen drohende Verbrennungsverbote.

Foto: Martin Henze

Jürgen Bähr erklärte die Bedeutung der Initiative Freie Wärme für den Kampf gegen drohende Verbrennungsverbote.

Mitglieder im GVOB sind

  • Ofen- und Luftheizungsbauer, die mit ihrem Handwerk in die Handwerksrolle eingetragen oder in anderer Weise als Meisterbetrieb anerkannt sind.
  • Anerkannte, vollsortierte Fachgroßhandlungen und Genossenschaften, die ihre Ware im Wesentlichen an die in der Handwerksrolle eingetragenen Betriebe der Ofen- und Luftheizungsbauer liefern.
  • Hersteller von Produkten für die Kachelofenbranche, wenn sie diese an den Fachgroßhandel, Genossenschaften und im Wesentlichen an in der Handwerksrolle eingetragene Unter­nehmen der Ofen- und Luftheizungsbauer abgeben.
  • Personen, Vereine, Verbände und technisch-wissenschaftliche ­Institutionen, die sich in besonderer Weise für die deutsche Ofenwirtschaft und das Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk verdient gemacht haben.
  • Als sogenanntes „geborenes Mitglied“ gehört der ZVSHK dem Verband an.
  • Das Vorstandsgremium der GVOB: (v.  l.  n.  r.): Tim Froitzheim, Jens Hilt, Marcus Breuer, Hendrik Schütze, Robert Mülleneisen, Andreas Neuer, Michael Hieckmann, Anja Steenweg und Guido Eichel. Manuel Barfuss und Hubertus Brunner sind nicht im Bild.

    Foto: Martin Henze

    Das Vorstandsgremium der GVOB: (v.  l.  n.  r.): Tim Froitzheim, Jens Hilt, Marcus Breuer, Hendrik Schütze, Robert Mülleneisen, Andreas Neuer, Michael Hieckmann, Anja Steenweg und Guido Eichel. Manuel Barfuss und Hubertus Brunner sind nicht im Bild.

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