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/// Das wärmende Herz der Feuerstätte

Einsätze: Technische Entwicklungen und Marktübersicht

Nicht erst seit der inzwischen ausgelaufenen 1. BImSchV nehmen industriell gefertigte Kachelofen- und Kamineinsätze als industriell gefertigte „Herzstücke“ individuell gestalteter Kachelöfen und Kamine den Ofenbauern Arbeit ab. Auch wenn dem Ofenbauer damit ein Teil seiner Wertschöpfung verloren geht – die unbestreitbaren Vorteile sind die Zeitersparnis und die Sicherheit, mit ihnen normentechnisch immer auf der sicheren Seite zu sein.

Aktuell dominieren vier technische Leitlinien

1. Saubere Verbrennung & Normenfit

Strengere Emissionsanforderungen und das 2025 greifende Auslaufen älterer Bestandsgeräte (BImSchV-Fristen) machen den fachgerechten Austausch attraktiv. Moderne Einsätze bringen gegenüber Altgeräten massiv niedrigere Staub- und CO-Emissionen, teils mit Doppelverglasung/IR-Beschichtung, optimierter Luftführung und optionaler Abbrand-/Unterdrucksteuerung. Wer Bestandskachelöfen ertüchtigt, achtet auf geprüfte Grenzwerte und passende Baugrößen für Austauschlösungen.

2. Wärmemanagement: Luft, Speicher oder Wasser

Je nach Gebäudezustand und Kundenwunsch wird die Feuerwärme in den Raum (Strahlungs-/Konvektionsanteil), in keramische Speicher (zeitversetzte Abgabe) oder in den Pufferspeicher geführt. Wasserführende Heizeinsätze entlasten die Zentralheizung, vermeiden Überhitzung im Aufstellraum und passen dadurch auch in gut gedämmte Häuser. Umschalt- oder variabel nutzbare Wärmetauscher erhöhen den Praxisnutzen deutlich.

3. Dichtheit, externe Verbrennungsluft & RLU-Tauglichkeit

Airtight-Konstruktion, externe Luftzufuhr und (wo gefordert) die Eignung für raumluftunabhängigen Betrieb sind spätestens seit verbreiteter KWL/zentraler Lüftung Standardanforderungen. Drehtür- oder Schiebetürsysteme mit zuverlässiger Abdichtung und Scheibenspülung sichern Effizienz und klare Sicht.

4. Systemintegration und „Hybrid Heat“

In der Branche setzt sich die Kombination aus Holzfeuer und weiterer Wärmequelle (z. B. Wärmepumpe) durch. Wasserführende oder hybride Einsätze werden gezielt in Systemkonzepte eingebunden – ein Trend, der schon vor zwei Jahren auf der World of Fireplaces prominenten Raum einnahm – und in diesem Jahr wieder.

Bauarten und Systemvarianten

Moderne Heiz- und Kamineinsätze bestehen aus geschlossener Brennkammer, integrierter Verbrennungsluftzuführung, (meist) einer Sichtscheibe und optimiertem Heizgasführungssystem. Gusseisen oder temperaturbeständiger Stahl als Korpusmaterial garantieren Langlebigkeit und optimale thermische Eigenschaften. Die Feuerraumauskleidung schützt den Gusskorpus, speichert Wärme und ermöglicht durch hohe Brennraumtemperaturen eine vollständige, emissionsarme Verbrennung. Entscheidend für die Effizienz ist die Heizgasführung. Moderne Systeme mit integrierten Nachheizflächen aus Guss oder keramischen Speicherzügen verlängern die Verweilzeit der heißen Gase und erreichen so Wirkungsgrade von 80 bis 90 Prozent bei Unterschreitung der BImSchV-Grenzwerte der 2. Stufe.

Der Markt für Kachelofen-Heizeinsätze präsentiert sich 2025 technisch ausgereift und innovativ.

Grundsätzlich lassen sich die Heizeinsätze immer noch in solche für Warmluftkachelöfen, (Grundofen-)Heizeinsätze für Speicherkachelöfen mit keramischen Nachheizflächen sowie wasserführende Heizeinsätze mit integriertem Wärmetauscher zur Einbindung ins Heizungssystem mit variablen Leistungsanteilen einteilen. Letztere stellen einen zentralen Trend für hybride Heizkonzepte dar. Dasselbe gilt für Kamineinsätze, bei denen allerdings der Strahlungswärmeanteil über die große Sichtscheibe höher liegt.

Konstruktive Details und Qualitätsmerkmale

Doppelt verglaste Keramikglasscheiben minimieren Wärmeverluste bei freier Sicht aufs Feuer. Die integrierte Scheibenspülung führt vorgewärmte Verbrennungsluft an der Scheibeninnenseite entlang und verhindert Rußablagerungen. Die Türkonstruktion muss höchste Anforderungen an Dichtigkeit und Bedienkomfort erfüllen. Die mehrstufige Verbrennungsluftzuführung – Primärluft für die Anfeuerphase, Sekundärluft für die Hauptverbrennung, bei Premium-Modellen Tertiärluft für die Nachverbrennung – ermöglicht optimale Abstimmung auf unterschiedliche Abbrandphasen und trägt wesentlich zur Emissionsreduktion bei. Verstellbare Frontplatten und Anbauleisten gewährleisten Flexibilität bei unterschiedlichen Einbausituationen, besonders beim Altgeräte-Austausch. Mehrere Größenabstufungen und verschiedene Feuerraumtiefen decken ein breites Anwendungsspektrum ab.

Elektronische Steuerungssysteme

Moderne elektronische Abbrandsteuerungen stellen inzwischen den Standard bei neu installierten Anlagen dar. Sie optimieren den Verbrennungsprozess automatisch und reduzieren den Holzverbrauch um bis zu 30 Prozent bei gleichzeitiger Emissionsminderung von bis zu 50 Prozent. Diese Systeme erfassen Temperaturen und Abgaswerte, regeln die Verbrennungsluftzufuhr bedarfsgerecht und ermöglichen teilweise Fernsteuerung via WLAN. Die meisten namhaften Hersteller (Brunner, Hafnertec, Camina & Schmid, Kaschütz, Leda, Ofen Innovativ, Spartherm, um nur einige zu nennen) haben immer weiter verfeinerte Systeme im Programm, die Bedienkomfort und Umweltbilanz erheblich steigern und mit einiger Wahrscheinlichkeit im Zuge weiter verschärfter Umweltgesetze künftig auch vorgeschrieben sein werden.

Integration in hybride Heizsysteme, elektronische Steuerungstechnik und maximale Emissionsreduktion bei hoher Effizienz stehen im Fokus.«

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