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Schornsteinfegerhandwerk

Kampagnenauftakt in Berlin

 Seit dem 19. Januar 2024 läuft die „Grüne Woche“ in Berlin. Die traditionsreiche Verbrauchermesse hat sich einen modernen Anstrich verpasst und greift gesellschaftspolitische Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf. Mit speziellen Aktionen und Ausstellungen wendet sich die Messe gezielt auch an ein junges Publikum. Am „young generation hub“ können Schülerinnen und Schüler verschiedene Berufe aus Landwirtschaft, Garten, Ernährung, Bau und Handwerk ausprobieren – auch das Schornsteinfegerhandwerk ist mit dabei. Auszubildende zeigen Ausschnitte ihrer Arbeit und stellen die neue Nachwuchskampagne „Wir machen Energiewende.einfach“ vor.

Schornsteinfeger bringen Glück, das ist ein bekannter und besonders zum Jahreswechsel beliebter Glaube in der Bevölkerung. Vom Beruf und von den Aufgaben der Glücksbringer haben vor allem junge Menschen jedoch eher vage Vorstellungen. Mit der Berufskleidung der Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger – schwarzer Koller und goldene Knöpfen – assoziieren sie am ehesten die Arbeit auf dem Dach, vielleicht noch eine Heizungsmessung. Dass der Beruf über ein deutlich breiteres Spektrum verfügt, hat sich in der Zielgruppe der potenziellen Auszubildenden und auch bei deren Eltern noch nicht ganz herumgesprochen. Neben Messungen und Überprüfungen von Heizungen, Öfen und Abgasanlagen bieten die Handwerksbetriebe mittlerweile Energieberatungen, Energieausweise oder Servicearbeiten an Lüftungsanlagen an. In Zukunft sollen weitere Leistungen rund um sicheres, klimafreundliches Bauen und Wohnen hinzukommen. Seit seiner Teilliberalisierung hat sich das Schornsteinfegerhandwerk verändert, längst digitalisiert und begleitet den technologischen Fortschritt im Wärmemarkt. Es zählt heute zu den klimarelevanten Berufen und leistet einen wesentlichen Beitrag bei der Umsetzung der Energiewende.

Mit seiner aktuellen Ausbildungskampagne möchte das Schornsteinfegerhandwerk diesen Aspekt aufgreifen und das Bild in der Öffentlichkeit sowie besonders bei jungen Menschen neu besetzen. 74 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren halten Umwelt- und Klimaschutz für sehr wichtig*. Entsprechend groß ist die Bedeutung dieser Themen für den Arbeitsmarkt und Arbeitgeber. Gleichzeitig gilt die Energiewende als Wirtschaftsfaktor, sie schafft Arbeitsplätze und sichert Einkommen. Bei einem Arbeitgeber wie dem Schornsteinfegerhandwerk finden junge Menschen eine Kombination aus sicherem Arbeitsplatz, guten Verdienstmöglichkeiten und beruflichen Perspektiven sowie die Möglichkeit, einen Beitrag für die Zukunft des Planeten zu leisten. Doch wie genau sieht dieser Beitragaus?

Rund 20 Millionen fossile Feuerstätten müssen bis zum Jahr 2045 umgerüstet oder durch klimafreundliche Alternativen ersetzt werden. Spätestens dann soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Es gibt also viel zu tun für Planer, Energieberater und das beteiligte Handwerk, um die Energie- und Wärmewende in den Häusern umzusetzen. Das Schornsteinfegerhandwerk hat sich vor allem im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz zum ersten Ansprechpartner für klimaneutrale Wärme entwickelt. Fast täglich beantworten Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger Fragen von Hausbesitzern, erklären die gesetzlichen Anforderungen und bringen damit die Energiewende in die Gesellschaft. Sie sind als Klimabotschafter direkt vor Ort und machen die Energiewende einfach, d. h. verständlich, und holen die Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation ab. Außerdem beraten sie unabhängig von Produkten oder Installationsaufträgen. Diese Unabhängigkeit schätzen auch die Kundinnen und Kunden.

Mit den klima- und energiepolitischen Anforderungen an den Wärmemarkt sind auch die Aufgabenbereiche und Zuständigkeiten des Schornsteinfegerhandwerks stetig gewachsen. Das Berufsbild und die darauf abgestimmten Ausbildungsinhalte wurden zuletzt im Jahr 2023 in den Bereichen Energieberatung und Lüftungsanlagen aktualisiert. Die Anpassungen wirken sich positiv auf die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten aus und erweitern letztendlich den persönlichen Spielraum. Gesellen können in Betriebe mit bestimmten Energiedienstleistungen wechseln und sich z. B. als Energieberater oder Fachkraft für Lüftung ein eigenes Profil aufbauen. Die Entscheidung für eine bestimmte Fachrichtung hängt u. a. von den persönlichen Interessen ab und kann sich im Laufe eines Berufslebens noch ändern. Warum nicht die Meisterschule besuchen und ein eigenes Unternehmen gründen? Im Schornsteinfegerhandwerk sind die Bedingungen für motivierte junge Leute ideal. Angeboten wird zum Beispiel ein duales Studium mit Gesellenprüfung und Bachelorabschluss.