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Wassergeführte Pelletöfen

Schön eingebunden

Der Überlieferung nach präsentierte der amerikanische Flugzeugingenieur Jerry Whitfield 1984 seinen Prototyp eines Pelletofens der Öffentlichkeit auf einer Messe in Nevada. Seit Whitfields’ Zeiten hat sich die Pellet-Ofenbauerszene natürlich stark weiterentwickelt und obwohl der Pionier aus Amerika kam, sitzt heute die Hightech-Pelletofen-Kompetenz seit vielen Jahren in Europa, vornehmlich in Österreich, Deutschland und Italien.

Blick auf die Technik

Pelletöfen gibt es im Leistungsbereich von etwa 2 bis 15 Kilowatt. Manche Ausnahmen erbringen auch noch höhere Leistungen, beispielsweise die Geräte von Palazzetti und Piazzetta in unserer Marktübersicht, die teilweise bis auf knapp über 20 Kilowatt kommen.

Bei den in der Übersicht vorgestellten Modellen handelt es sich um sogenannte wassergeführte Pelletöfen. Luftgeführte Öfen geben ihre gesamte Heizleistung in den Raum ab, in dem sie stehen, zum Beispiel in das Wohnzimmer.

Wassergeführte Pelletöfen hingegen können nicht nur einen einzelnen Raum erwärmen, sondern in Häusern mit geringem Wärmebedarf zum Beispiel auch die Funktion einer Zentralheizung übernehmen. Sie werden über eine Wassertasche in das Heizsystem eingebunden. Bis zu 20 Prozent der erzeugten Wärme wird aber trotzdem an den Aufstellraum abgegeben. Die Menge der Wärme-Abstrahlung in den Raum hängt eng mit der Größe des Sichtfensters im Ofen zusammen. In unserer Übersicht sind die Verhältniszahlen als „Anteil Wasser/Luft“ angegeben.

Neue Partnerin

Die klassische Kombination der wassergeführten Pelletöfen war lange Zeit die mit einer Solarthermie-Anlage. Das hat sich geändert. Experten erwarten, dass die Entwicklung dahin geht, dass wassergeführte Pelletöfen nicht mehr als Zentralheizung im Zentrum stehen werden, sondern in Kombination mit Luft-Wasser-Wärmepumpen bestimmte Spitzenlasten abdecken und somit die Wärmepumpe entlasten, zum Beispiel im Winter.

Woher die Luft kommt

Als raumluftunabhängig (RLU) bezeichnet man eine Feuerstätte, die ihre Verbrennungsluft nicht aus dem Aufstellraum selbst, sondern zum Beispiel durch einen Zuluftkanal oder ein Luft-Abgas-System bezieht.

In unserer Übersicht ist dieser Aspekt in der Zeile „Raumluftunabhängiger Betrieb“ beschrieben.

Die Möglichkeit eines raumluftunabhängigen Betriebs wird umso wichtiger, je dichter ein Haus ausgeführt ist (zum Beispiel ein KfW-40-Haus mit Lüftungssystem) und je länger und öfter der Ofen am Tag in Betrieb ist.

Auf der anderen Seite geht es im Kern nur darum, dass genug Verbrennungsluft zur Verfügung steht, ohne dass zum Beispiel ein Unterdruck im Gebäude entsteht. Hier gibt es gebäudetechnisch gesehen viele Stellschrauben beziehungsweise Umsetzungsmöglichkeiten, die insbesondere von den individuellen Gebäudeverhältnissen abhängen. Eine RLU ist also nicht zwangsläufig eine Voraussetzung. Genauso gut kann über Vor-Ort-Messungen der Nachweis erbracht werden, dass eine bestimmte Feuerung betrieben werden kann. Zur Schlüsselperson wird damit der Schornsteinfeger, weil er es am Ende bescheinigen muss. Er spielt hier auf jeden Fall die zentrale Rolle.

Von Kilogramm und Brenndauer

Die Pellets werden per Hand aus Säcken (Sackware) in den Vorratsbehälter des Pelletofens geschüttet. Eine externe Pelletlagerung haben die meisten Anbieter bei ihren Geräten nicht vorgesehen. Somit fällt der Fokus auf zwei Größen: Wie viel Kilogramm der Vorratsbehälter aufnehmen kann und welche maxi male Brenndauer daraus resultiert. Wir haben die Hersteller deshalb um die Angabe der maximalen Brenndauer bei der jeweiligen Nennleistung gebeten.

Wenn der Ofen in Teillast gefahren wird, verlängern sich die Intervalle natürlich. Trotzdem sind die Werte auch bei der Annahme von Nennlast mitunter sehr beachtlich.

Emissionen

Die Frage nach Feinstaub ist bei Holzfeuerungen immer wieder so ein Thema. Fakt ist, dass die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen, die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung, die maximalen Werte für die Emissionen Staub (in Gramm pro Kubikmeter, g/m³) sowie für Kohlenmonoxid (CO, in g/m³) regelt.

Für den Brennstoff Holzpellets gelten in dem hier beschriebenen Leistungssegment derzeit für neu zu errichtende Geräte die Grenzwerte 0,02 g/m3 (= 20 mg/m³) für Staub und 0,4 g/m3 (= 400 mg/m3) für CO. Wir fragten auch diese beiden Kennwerte bei den Herstellern ab.□

Dittmar Koop, Journalist für erneuerbare Energien und Energieeffizienz

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