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Heizen mit Holz

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Es wird wieder salonfähig, das Heizen mit Holz. Trotz aller Unkenrufe des Umweltbundesamtes (UBA) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die sich hartnäckig in allen einschlägigen Medien wiederfinden! Zu schade, dass einige der zuständigen Redakteure die Pressemeldungen einfach abdrucken, ohne auch mal selbst zu recherchieren und die Sachverhalte zu hinterfragen.

Wer mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattet ist und verantwortungsvoll das Ofenfeuer genießen möchte, lässt sich von den negativen Meldungen sowieso nicht abschrecken. Gerade zu Beginn der Corona-Zeit haben Holzöfen einen regelrechten Boom erlebt. Das Wohlfühlen im eigenen Zuhause geriet wieder vermehrt ins Blickfeld, und was gibt es Schöneres als einen Kachelofen, Kamin oder Kaminofen?

Jetzt herrscht dieser furchtbare Krieg in der Ukraine. Die nötigen Sanktionen gegen Russland fallen allerdings wie ein Bumerang auf uns zurück. Die Gasknappheit verbreitet bei uns Angst und Schrecken. Deshalb sind inzwischen vor allem für die privaten Haushalte Wärmepumpen in aller Munde. Nur sollte die Politik laut Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, nicht zu sehr auf Systeme wie die Wärmepumpe setzen. Dafür fehlen seiner Meinung nach vor allem die Fachkräfte. Um die von der Politik geforderten sechs Millionen Wärmepumpen bis zum Jahr 2030 einzubauen, brauche die Branche 60.000 Monteure pro Jahr.

Und was ist nun mit Holz? Über die Förderpolitik der Bundesregierung wird kommuniziert, dass die Wärmeversorgung von Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden auf erneuerbare Energien umgestellt werden soll, wozu ausdrücklich auch das Heizen mit Holz zählt, ja dies sogar gewünscht wird. So erhält zum Beispiel ein Hausbesitzer, der seine alte Ölheizung gegen eine Pelletheizung tauscht, über die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) bis zu 45 Prozent Zuschuss – inklusive Installation.

Es ist zwar nicht von der Hand zu weisen, dass es viele alte Holzfeuerungen, Kamine und Öfen gibt, die zu Recht als Luftverschmutzer bezeichnet werden können. Für diese Anlagen hat der Gesetzgeber aber über die 1. BImSchV geregelt, dass sie sukzessive stillgelegt werden. Das Grundproblem ist, dass zum Beispiel beim Thema Feinstaub nicht differenziert wird zwischen einem Billigofen aus dem Baumarkt und einem modernen Ofen mit optimierter Brennkammer und einer sich automatisch anpassenden Luftregelung für eine effiziente Verbrennung.

Der informierte Verbraucher aber denkt sich seinen Teil und macht sein eigenes Ding. Das zeigen die vollen Auftragsbücher der Ofen- und Luftheizungsbauer. Wer nämlich heute einen Ofen bestellt, muss oftmals schon aufs neue Jahr warten …

Ihre Jutta Lorenz, Chefredakteurin K&L-Magazin

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