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Live vor Ort: Oranier

Aus Tradition innovativ

In den Jahren 2014/2015 kaufte Oranier das neue Betriebsgelände in Haiger-Sechshelden unmittelbar neben der Autobahn. Nach der Umbauphase wurden der Firmensitz und das operative Geschäft zurück in den Dillkreis verlagert.

Foto: Oranier

In den Jahren 2014/2015 kaufte Oranier das neue Betriebsgelände in Haiger-Sechshelden unmittelbar neben der Autobahn. Nach der Umbauphase wurden der Firmensitz und das operative Geschäft zurück in den Dillkreis verlagert.

Bei einer so langen Historie kommt ein Unternehmensporträt über Oranier kaum ohne etwas „Ahnenforschung“ aus – sie führt zur Kompetenz, die sich in den aktuellen Produkten widerspiegelt. Nicht ganz so weit zurück wie die Adelsgeschichte reicht die Produktion von Öfen und Kochgeräten. Sie begann mit gusseisernen Zimmeröfen im Jahr 1841, Ende des 19. Jahrhunderts betrieb man bereits eine umfangreiche Ofenproduktion für anspruchsvolle Kunden (Eremitage-Öfen, Cylinder-Öfen, usw.). Die Produktbezeichnung Oranier für die Heiz- und Kochgeräte der Frank’schen Eisenwerke wurde allerdings erst 1904 eingeführt – bis dahin wurden die Öfen unter den Namen Adolphshütte oder Perseus verkauft.

Ab 1920 war mit dem vom Bauhaus-Gründer Prof. Walter Gropius entworfenen „Gropius-Ofen“ der erste Designerofen erhältlich. Die Frau des visionären Architekten war Anteilseignerin der Frank’schen Eisenwerke und insoweit ins Unternehmen mit involviert. Im weiteren Verlauf erweiterte man das Portfolio zunächst um Kohleherde, später auch um Gasherde, die im damals aufkommenden Fließbandverfahren gefertigt wurden. Erstmals waren auch Flüssiggasherde darunter, eine Gemeinschaftsentwicklung mit der I.G.-Farben, Leuna. Ab 1934 baute das Unternehmen die Kochtechniksparte mit Elektro- und Propangasherden weiter aus. Die Kooperation mit der I.G. Farben sicherte Oranier bis 1945 Exklusivität für diese Gerätegattung.

Der Wiederaufbau der Nachkriegszeit bescherte dem Unternehmen „explosionsartige Umsatzzuwächse“ bei Öfen und Herden. 1954 begann man mit der Produktion von Ölöfen und bediente somit sämtliche Brennstoffarten. 1963 kamen Gasheizautomaten für die Einzelraumbeheizung hinzu. Mit Ausnahme einer Umsatzdelle durch die Ölkrise der 1970er-Jahre ging die Unternehmensentwicklung stets bergauf, nicht zuletzt durch die Ausweitung auf immer neue Produktsegmente, sodass in den Bereichen der Heiz- und Kochgeräte praktisch keine Produktgattung unbesetzt blieb.

Immer wieder zeigte sich, dass Kompetenz und Erfindergeist bei Oranier in der DNA verankert sind. Das brachte manche revolutionäre Neuheit wie die „Gas-unter-Glas“-Technik hervor. Schon 1978, zu einer Zeit als Glaskeramik-Kochfelder gerade erst bei E-Herden in Mode kamen, präsentierte man die ersten gasbetriebenen Glaskeramik-Kochfelder und vereinfachte damit die tägliche Reinigung solcher Herde erheblich. Trotz der guten Umsätze, die nach der Grenzöffnung 1989 mit Gasstandherden und Gasheizgeräten in den neuen Bundesländern erzielt werden konnten, kommt das Unternehmen Frank AG in eine finanzielle Schieflage und geht 1994 in Konkurs. Eine von Geschäftsführer Nikolaus Fleischhacker neu gegründete Gesellschaft, die Oranier Heiz- und Kochtechnik, übernimmt die Sparte und startete durch. Das Sortiment wurde erneuert, die Produktion gestrafft und der Vertrieb reorganisiert. So bekommt die ehemals so starke Marke neuen Boden unter die Füße.

Das neue Jahrtausend ist unternehmerisch gekennzeichnet von weiteren Zukäufen wie dem Ofenhersteller Justus, der ein vergleichbares Sortiment hat. Mit der Übernahme zieht Oranier auch in den moderneren Fertigungsstandort ins nahe gelegene Gladenbach um. 2005 wird die Marke Dessauer übernommen, in der DDR ehemals das Synonym für freistehende Gas- und Elektroherde. Die Fertigung eines ausgewählten Programms wird an den eigenen Standort nach Gladenbach verlegt. Steigende Fertigungskosten zwingen schließlich in 2008 die gesamte Produktion von Oranier ins Ausland zu verlegen, zurück bleiben die Kernkompetenzen Design und Entwicklung, Vertrieb und Service und schließlich die Logistik von Geräten und Ersatzteilen. Im Jahr 2010 werden im Zuge einer Neugliederung des Unternehmens die Oranier Heiztechnik GmbH und die Oranier Küchentechnik GmbH als eigenständige Unternehmensteile weitergeführt. In den Jahren 2014 und 2015 kauft das Unternehmen das neue Betriebsgelände in Haiger-Sechshelden unmittelbar neben der Autobahn und verlagert nach der Umbauphase den Firmensitz und das operative Geschäft zurück in den Dillkreis. Vielfältige Designs, hochwertige Verarbeitung und langlebige Materialien zeichnen das aktuelle breit aufgestellte Sortiment aus, ganz gleich, ob bei Scheitholz- oder Pelletöfen, Heizkaminen oder Gasheizautomaten. Gerade im Bereich wasserführender Geräte ist der Hersteller führend auf dem Markt und verfügt über eine tiefe Expertise. „Gerade im Hinblick auf steigende Energiekosten, Energieknappheit und Klimakrise ist das Heizen mit regenerativen Brennstoffen geboten,“ so Nikolaus Fleischhacker.

Dieses Wissen teilt Oranier auch mit seinen Marktpartnern. In zwei Büchern, dem „Ratgeber für wasserführende Kamin- und Pelletöfen“ und dem „Ratgeber für Pelletöfen“ werden viele Tipps und Tricks beschrieben, angefangen von der Auswahl des richtigen Ofens über die Installation bis hin zur sorgfältigen Inbetriebnahme und last but not least Ratschlägen, wenn der Ofen einmal nicht wie gewünscht funktioniert.

Über eine klare Markenpolitik werden alle Vertriebskanäle abgedeckt. Dabei bleibt die Marke Oranier dem Fachhandel und der damit verbundenen Fach- und Servicekompetenz vorbehalten. Und falls trotzdem einmal ein Gerät einen Fehler hat, bietet das Unternehmen eine Servicehotline, ein flächendeckendes Netz an Servicewerkstätten und ein Ersatzteillager mit über 18.000 Artikeln auf einer Fläche von knapp 4.000 m2. Um die Zukunft ist man bei Oranier nicht bange. Krisenjahre sind Ofenjahre, dies zeigt sich gerade jetzt wieder. Die Nachfrage ist enorm hoch und verschafft der Branche ein erfreuliches Plus. Aber auch der größte Höhenflug hat einmal ein Ende, und dann vertraut man bei Oranier auf das ausgewogene Sortiment, Qualität und die Langlebigkeit der Produkte.

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