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Brennraum-Katalysator für Kaminöfen

Die potenziell gesundheitsschädlichen Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) und Feinstaubpartikeln durch holzbefeuerte Kaminöfen zu reduzieren, steht schon länger auf der Agenda der Kaminofen-Hersteller. Getrieben ist dies durch das wachsende Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein der Betreiber in den Haushalten und durch immer schärfere Emissionsverordnungen des Gesetzgebers (Stichworte: BImSchV und Ökodesign-Verordnung). Die Hersteller von holzbefeuerten Kaminöfen arbeiten schon seit Jahrzehnten an effektiven Methoden, um die Emissionen zu minimieren. Das Spektrum an marktgängigen Technologien reicht von passiven Filtern über elektrostatische Abscheider bis hin zu Katalysatoren. Mit einem neuen Katalysator, der erstmals auch den hohen Temperaturen im Brennraum selbst widersteht, ist es Kamin- und Kachelofenbauer Hark aus Duisburg ein wichtiger Durchbruch gelungen. Der innovative „ECOplus FlameKat“ ist wartungsarm und reduziert sowohl Schadgase wie Kohlenmonoxid als auch Feinstaub-Emissionen weit unter die geforderten Grenzwerte.

Der TÜV Süd ermittelte die Unversehrtheit des Katalysators nach fünfjährigem Betrieb.«

Thomas Gerloff

K&L-Magazin: Was zeichnet den „ECOplus FlameKat“ besonders aus?

Thomas Gerloff: Damit ist es uns gelungen, den ersten Brennraum-Katalysator zu entwickeln, der direkt über der Flamme platziert und Temperaturen bis zu 850 °C widersteht. Die hohe Betriebstemperatur vermeidet ein Verrußen des Katalysators, weil er sich bei den hohen Temperaturen ständig selbst freibrennt.

K&L-Mgazin: Und wie sieht es mit dem Feinstaub aus?

Thomas Gerloff: Den problematischen Feinstaub reduziert der Brennraum-Katalysator, indem er ihn einfach oxidiert. Sowohl die Emissionen gasförmiger Schadstoffe (von Kohlenmonoxid bis hin zu Stickoxiden) als auch die Emissionen von schädlichen Feinstaubpartikeln reduziert der „ECOplus FlameKat“ in Bereiche weit unterhalb der gesetzlich geforderten Grenzwerte.

K&L-Mgazin: Wurde die Wirksamkeit gegen schädliche Gase und Feinstaub unabhängig geprüft?

Thomas Gerloff: Tests der unabhängigen Rhein-Ruhr Feuerstätten Prüfstelle (RRF) in Oberhausen belegen, dass ein Hark-Ofen, der mit dem „ECOplus FlameKat“ ausgestattet ist, die aktuell strengsten Emissions-Grenzwerte – wie sie die Verordnung zur Durchführung der Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) für ihre Stufe 2 definiert (1,25g/m³ Kohlenmonoxid, 0,04 g Feinstaub) – um mehr als 80 Prozent unterschreitet. Zugleich bestätigen die Messungen der RRF, dass der neuartige Brennraum-Katalysator auch die von der Ökodesign-Verordnung der EU geforderten Emissions-Grenzwerte (bspw. 120 mg/m³ organische Kohlenwasserstoffe und 200 mg/m³ Stickoxide) um mehr als 70 Prozent unterschreitet.

K&L-Magazin: Und wie lange hält der Katalysator?

Thomas Gerloff: Der TÜV Süd ermittelte die Unversehrtheit des Katalysators nach fünfjährigem Betrieb. Die Prüfungen, zielten darauf ab, die Beständigkeit des Katalysators bei einer definierten Beanspruchung zu testen. Bis zu einer thermischen Maximalbelastung von 850 °C und einem Zeitraum von fünf Betriebsjahren wurde der „ECOplus FlameKat“ geprüft, was weder zu sichtbaren Beschädigungen der katalytischen Beschichtung noch zu einer Beeinträchtigung seiner katalytischen Leistung führte.

K&L-Magazin: Welche Wartungsintervalle benötigt der neue Brennraumkatalysator?

Thomas Gerloff: Der „ECOplus FlameKat“ besitzt den großen Vorteil, bei ordnungsgemäßem Gebrauch sehr wartungsarm zu sein. Das bedeutet: Einmal im Brennraum installiert, reduziert er die Feinstaub, die CO- und die Kohlenwasserstoff-Emissionen zuverlässig und über viele Jahre lang, ohne extra Wartungsbedarf oder Stromverbrauch. Denn bei ordnungsgemäßer Handhabung reinigt sich der „ECOplus FlameKat“ durch Freibrennen von selbst. Und falls sich wegen unsachgemäßem Betrieb doch einmal Ruß sammelt, lässt sich der Katalysator einfach mit klarem Wasser ausspülen. Da der Betreiber seinen Ofen sowieso regelmäßig reinigen sollte, kann er dies dann auch direkt mit dem „ECOplus FlameKat“ tun.

Der „ECOplus FlameKat“ besitzt den großen Vorteil, bei ordnungsgemäßem Gebrauch sehr wartungsarm zu sein.«

Thomas Gerloff

K&L-Magazin: Wie sieht es mit der Temperaturbeständigkeit aus?

Thomas Gerloff: Für seinen neuen Brennraum-Katalysator hat Hark zusammen mit einem namhaften Hersteller von katalytischen Beschichtungen die bisherige Katalysatortechnologie entscheidend weiterentwickelt. Der wesentliche Fortschritt ergibt sich aus der extremen Temperaturbeständigkeit des neuen Wash Coat. Wash Coat ist der Fachbegriff für die Trägerschicht, die die katalytisch wirkenden Stoffe auf der Schaumkeramik des Katalysators fixiert. Es ist dieser speziellen Trägerschicht zu verdanken, dass der neue „ECOplus FlameKat“ bei Temperaturen von bis zu 850 °C betrieben werden kann – ohne irgendwelche Abstriche bei seiner Wirksamkeit oder Lebensdauer.

K&L-Magazin: Ist der neue Katalysator auch für die Nachrüstung geeignet?

Thomas Gerloff: Ja, im Prinzip schon. Leider stehen der Nachrüstung bestimmte Vorschriften entgegen. Jeder Kaminofen könnte mit einem Katalysator in der Größe und an der Stelle seiner Umlenkplatte nachgerüstet werden und damit schnell und kostengünstig die Umweltbelastung erheblich senken. Leider erlischt mit dieser Verbesserung des Ofens seine ursprüngliche behördliche Zulassung. Statt diese technisch überholten Vorschriften anzupassen wird darüber diskutiert, dass elektrostatische Abscheider im Schornstein eingebaut werden müssen. Diese verursachen das Vielfache an Kosten durch Anschaffung Betrieb und Reinigung und reduzieren am Ende nur den Staub und nicht die Schadgase. Ein guter Katalysator kann beides für einen Bruchteil des Aufwands, ohne den Betreiber des Kaminofens übermäßig zu belasten.

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