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 „Ofenheld“ Justin Fieker im Porträt

Kollege Zufall half bei der Berufswahl

„Ofenbau– was ist das?“ Die typische Frage stellte nicht nur Justin Fieker, als ihm die Schulleitung seiner Schule auf der Suche nach einem Praktikumsplatz den OL-Betrieb Hutopp in Klötze vorschlug. „Ofenbau – was ist das?“, fragten Justin auch seine Mitschüler und Freunde, als er ihnen von seiner Praktikumsstelle erzählte. Das klassische Problem also – das Berufsbild ist zumindest jüngeren Menschen meist gar nicht bekannt. Justin machte das Schulpraktikum jedenfalls so viel Spaß, dass er anschließend noch ein weiteres in demselben Betrieb absolvierte und dann nach dem erweiterten Realschulabschluss auch seine Ausbildung bei Hutopp begann. Meister Hutopp war es auch, der seinen Azubi Justin auf die „Ofenhelden“-Kampagne aufmerksam machte, die von der AdK initiiert wurde. Unter der Marke „#ofenhelden“ werden zusätzliche branchenbezogene Ausbildungs- und Informationsangebote für Azubis bereitgehalten, von denen Justin auch einige nutzte.

Ein Arbeitstag als Ofenbauer

Befragt nach einem typischen Arbeitstag, schildert Justin ihn so: „Um 7.00 Uhr muss ich auf Arbeit sein, dann besprechen wir, was wir den Tag über machen und beladen danach die Autos. Dann fahren wir auf die Baustelle und lassen sie uns genau zeigen. Vor dem Beginn unserer Arbeit legen wir die Baustelle je nach Untergrund mit Schutzmatten oder Folien aus, um nichts zu beschädigen. Dann holen wir alle notwendigen Dinge rein, die wir für diese Baustelle brauchen und fangen mit unseren Arbeiten an. Wir haben zwei Pausen je Werktag, die erste um 9.00 Uhr und die zweite um 12.00 Uhr, beide sind eine halbe Stunde lang. Zum Feierabend gegen 15.45 Uhr fangen wir meistens an, die Baustelle aufzuräumen, wenn wir am nächsten Tag wiederkommen, um ein sauberes Bild zu hinterlassen. Ich arbeite viel selbstständig, da ich einen Führerschein habe und mein Chef viel Vertrauen zu mit hat, dass ich viele Aufgaben auch alleine meistere. Öfters bin ich auch mal ganz alleine unterwegs. Überhaupt: Wenn ich zwischendurch mal Fragen habe, kann ich immer zu meinem Chef gehen. Auch bei der AdK, der Handwerkskammer oder anderen Organisationen der Ofenbranche würde ich bestimmt einen Ansprechpartner finden, wenn ich Fragen hätte.“

Ofenplanung ist Chefsache

Die eigentliche Ofenplanung macht bei Firma Hutopp grundsätzlich der Chef, aber vor Ort hat Justin auch schon mal Änderungen vorgenommen, da sich in der Praxis dann doch nicht immer alles genau nach Plan umsetzen lässt. Manche „Hindernisse“ lassen sich auch erst im Verlauf der Arbeit erkennen, erklärt Justin. Das sind die Momente, wo auch er Kreativität beweisen kann, um in Absprache mit dem Kunden und dem Chef eine praktikable und professionelle Lösung zu finden.

Das Abreißen und neu Aufbauen von Grundöfen macht Justin am meisten Freude, da dabei wirklich noch die alten Handwerkskünste gefragt sind und man sieht, was man am Tag geschafft hat.

„Jeder Kunde ist anders“, sagt Justin, „es gibt anstrengende Auftraggeber, die einem die ganze Zeit über die Schulter schauen wollen, aber da sollte man ruhig bleiben und sich einfach auf die Arbeit konzentrieren und sich nicht selber nervös machen. Jeder Kunde ist auf seiner Art okay. Man sollte sich immer in die Situation des Kunden versetzen. Der bezahlt schließlich viel Geld an eine Firma, um ordentliche Arbeit zu bekommen. Irgendwie ist es ja auch schön, wenn der Kunde dann so viel Interesse am Entstehungsprozess seines Ofens zeigt.“

Natürlich gibt es auch Momente, wo Justin froh ist, wenn er sie bewältigt hat. „Es ist vor allem die Schlepperei mit den Einsätzen, weil das sehr anstrengend ist und sehr auf den Rücken geht”, erklärt er, „ansonsten sind es höchstens Kleinigkeiten, die einem nicht gefallen, aber wenn man es dann trotzdem hinbekommen hat, freut man sich umso mehr, dass es gut geworden ist.“

Mit Freude ging Justin auch zur Berufsschule. Die Schulzeit bewertet er als sehr intensiv und prägend. Das Einzige, was ihn da störte, war die große Entfernung. Seine Schule lag 225 Kilometer vom Wohnort entfernt.

Danach gefragt, was Justin heutigen SchülerInnen empfehlen würde, die sich für den Beruf des Ofenbauers interessieren, welche Fähigkeiten man seiner Ansicht nach mitbringen sollte, wenn man sich für den Beruf interessiert, antwortete Justin: „Ofenbau ist sicher nicht für jeden etwas. Man sollte auf jeden Fall ein wenig körperliche Fitness mitbringen. Und man sollte keine zwei linken Hände haben, weil man in mancher Situation schon geschickt und sehr genau sein muss. Schulisch sollte man es erst recht nicht auf die leichte Schulter nehmen, da man Kompetenzen auf vielen verschiedenen Gebieten benötigt. Beim Ofenbau kommen mehrere verschiedene Berufe zusammen, und das wird in der Schule auch gelehrt.“

Warmluft-Kachelofen mit zweiseitigem Brunner-Kamineinsatz plus Aufsatzspeicher. „Die Herausforderung bestand darin, die Kacheln an der Ecke zum Halten zu bekommen, da da noch einiges an Gewicht draufkam. Das Problem haben wir mit Drahtverbindungen gelöst“, sagt Justin Fieker.

Foto: Justin Fieker

Warmluft-Kachelofen mit zweiseitigem Brunner-Kamineinsatz plus Aufsatzspeicher. „Die Herausforderung bestand darin, die Kacheln an der Ecke zum Halten zu bekommen, da da noch einiges an Gewicht draufkam. Das Problem haben wir mit Drahtverbindungen gelöst“, sagt Justin Fieker.
Schlicht in der Form, außergewöhnlich in der Farbe: Der dreiseitige Kamineinsatz von Spartherm wurde mit einem Schamottekleid mit Dekorputz nach Kundenwunsch versehen.

Foto: Justin Fieker

Schlicht in der Form, außergewöhnlich in der Farbe: Der dreiseitige Kamineinsatz von Spartherm wurde mit einem Schamottekleid mit Dekorputz nach Kundenwunsch versehen.
Altes mit Neuem zu verbinden, ist auch nicht immer ganz einfach. Hier war die Schwierigkeit zu meistern, die alten Ziegel passend zu vermauern. Auch technisch ist der Kamin mit Spartherm-Einsatz interessant: In der Anlage ist eine Luftführung in die obere Etage verbaut, um den Flur dort zu erwärmen. Mit einer Umlenkklappe kann die Luftmenge reguliert werden. Ein F90-Schornstein steht aufgebaut in der Anlage mit drin. In die Fächer sind später Glasplatzen gelegt worden.

Fotos: Justin Fieker

Altes mit Neuem zu verbinden, ist auch nicht immer ganz einfach. Hier war die Schwierigkeit zu meistern, die alten Ziegel passend zu vermauern. Auch technisch ist der Kamin mit Spartherm-Einsatz interessant: In der Anlage ist eine Luftführung in die obere Etage verbaut, um den Flur dort zu erwärmen. Mit einer Umlenkklappe kann die Luftmenge reguliert werden. Ein F90-Schornstein steht aufgebaut in der Anlage mit drin. In die Fächer sind später Glasplatzen gelegt worden.

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